Der Topfavorit
Dass Samuel Giger am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest einer der grössten Siegesanwärter sein wird, war spätestens nach der Saison 2021 klar. Der Thurgauer gewann 7 Kranzfeste, holte 9 Kränze und war der klar beste Schwinger des Jahres. Dieses Kunststück wiederholte der 24-Jährige in dieser Saison mit 5 Kranzfestsiegen. Im ganzen Jahr musste Giger nur eine Niederlage einstecken. Im Anschwingen auf dem Brünig verlor er gegen Matthias Aeschbacher. Seine eindrücklichen Leistungen sollen nun in Pratteln mit dem Königstitel belohnt werden.
Die Herausforderer
2019 war der Königstitel für Joel Wicki bereits einmal zum Greifen nah. Im Schlussgang musste sich der Sörenberger aber Christian Stucki geschlagen geben. Seither wurde der 25-Jährige zwar immer wieder von Verletzungen gebremst, wenn er aber antritt, gehört er bei jedem Fest zu den Favoriten. 3 Festsiege und 7 Kränze sind die starke Ausbeute in diesem Jahr, der zweitbeste Wert hinter Giger. In Pratteln nimmt Wicki nun einen neuen Anlauf, der Innerschweiz den 2. Königstitel in der Geschichte (nach Harry Knüsel 1986) zu bescheren.
Im vergangenen Jahr sorgte Werner Schlegel für die ersten grossen Schlagzeilen. Beim Appenzeller und beim Thurgauer Kantonalen (punktgleich mit Giger) feierte er seine ersten beiden Kranzfestsiege. Diese Ergebnisse konnte der 19-Jährige in dieser Saison eindrücklich bestätigen. Siege beim St. Galler und am Nordwestschweizer sowie 9 Kränze stehen bisher zu Buche. In Pratteln ist dem jungen Ostschweizer der ganz grosse Coup zuzutrauen.
Mit 30 Jahren ist Matthias Aeschbacher der klar älteste Schwinger im Kreis der grössten Königsanwärter. Der Berner ist seit Jahren ein konstanter Spitzenschwinger. Insgesamt stehen 14 Kranzfestsiege auf seinem Konto. In dieser Saison kamen neben 9 Kränzen 2 weitere Triumphe (Emmentalisches, Weissenstein) hinzu. Darüber hinaus ist er der einzige Schwinger, der Giger im Jahr 2022 bezwingen konnte.
Der 2 Meter grosse Adrian Walther ist das Berner Gegenstück zu Werner Schlegel. Der 21-Jährige schaffte seinen grossen Durchbruch in der laufenden Saison. Die Festsiege beim Berner Kantonalen und auf dem Brünig sowie 9 Kränze hievten ihn in den Kreis der Königsanwärter. Auf dem Brünig entschied er zudem das Duell mit Schlegel im Schlussgang für sich.
Muss man auf der Rechnung haben
Vor 6 Jahren verlor Armon Orlik am Eidgenössischen in Estavayer erst im Schlussgang. 2019 verpasste er den Vorstoss in den «Final» nur knapp. Seither ist es ein bisschen ruhiger geworden um den Bündner. Wie stark er ist, bewies er heuer unter anderem mit dem Festsieg beim Glarner-Bündner. In Pratteln muss man Orlik allemal auf der Rechnung haben.
Ein weiterer junger Spitzenschwinger ist Fabian Staudenmann . Der 22-jährige Berner, im Vorjahr einer der Sieger am Kilchberger Schwinget, schraubte in dieser Saison sein Total an Kränzen von 27 auf 36 hoch. Zu einem Festsieg reichte es ihm zwar nicht, er schaffte es aber am Berner Kantonalen und am Nordwestschweizer in den Schlussgang. In Pratteln könnte er erneut für Furore sorgen.
Hoffnungsträger der anderen Verbände
Aus der Nordwest- und der Südwestschweiz haben es keine Schwinger auf die Liste der grossen Favoriten geschafft. Die grössten Hoffnungen beim NWSV dürften wohl auf Nick Alpiger liegen, beim SWSV auf den starken Lario Kramer und Benjamin Gapany .