Alinghi machte die Schweiz mit den Siegen 2003 und 2007 im America's Cup zur Segelnation. Nun nimmt die Crew von Ernesto Bertarelli in Zusammenarbeit mit Red Bull einen neuen Anlauf. Die Antworten zu den wichtigsten Fragen:
Warum kehrt Alinghi zurück?
Nach dem (verlorenen) Rechtsstreit mit Oracle-Besitzer Larry Ellison hatte Alinghi-Besitzer Ernesto Bertarelli die Nase voll. Die Amerikaner wurden 2017 entthront, nun haben die Neuseeländer das Sagen und ihren Erfolg 2021 bestätigt. Gesegelt wird mit Hightech-Konstruktionen der AC75-Klasse. Mit ihnen ist im America's Cup eine gewisse Kontinuität eingekehrt. Das macht die Angelegenheit für Einsteiger berechenbarer.
Wieso spannen Alinghi und Red Bull zusammen?
Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz und Ernesto Bertarelli kennen sich persönlich und teilen die Leidenschaft fürs Segeln. Der Name Red Bull steht im Sport nicht nur für die Formel 1, die Österreicher sind schon lange im Segelsport aktiv. Alinghi weiss, wie eine America's-Cup-Kampagne zu führen ist, und Red Bull wird mit den Aerodynamik-Spezialisten aus der Formel 1 wichtige Kenntnisse einbringen. Das Team heisst offiziell: Alinghi Red Bull Racing.
Wie hoch sind die Kosten?
Die Zahlen sind nicht publik. Aber es dürften über 100 Millionen Franken sein.
Auf welchen Jachten wird gesegelt?
Der America's Cup 2024 wird erneut auf der AC75-Klasse gesegelt. Alinghi hat mit der Foiling-Technik, welche die Boote anhebt und mit 100 km/h übers Wasser fliegen lässt, in anderen Kategorien bereits viel Erfahrung gesammelt. Gegenüber der Austragung 2021 wurde die Crew auf der Jacht von 11 auf 8 Personen reduziert, das Boot ist um 900 kg leichter, und jeder Teilnehmer darf nur noch ein Hightech-Geschoss bauen.
Wann wird die Jacht gebaut?
So spät wie möglich, damit keine technologischen Entwicklungen verpasst werden, aber doch früh genug, damit die Mannschaft auf See mit dem Boot trainieren kann und die Feinabstimmung hinbringt. Ende 2023 dürfte die Jacht, die in Ecublens produziert wird, fertig sein.
Wo findet der nächste America's Cup statt und wer ist dabei?
Gesegelt wird im September und Oktober 2024 vor Barcelona. Gescheiterte Verhandlungen mit der neuseeländischen Politik über die Finanzierung führten zum Gastspiel in Spanien. Derzeit sind Grossbritannien, die USA, Italien und die Schweiz mit Syndikaten eingeschrieben. Möglicherweise stossen noch andere Nationen hinzu. In einem Vorwettkampf machen diese Teams den Herausforderer von Team New Zealand unter sich aus.