Am Sonntag startet mit der Qualifikation in Oberstdorf die 74. Vierschanzentournee. Die Top 50 qualifizieren sich für das Springen am Montag.
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Vor dem Tournee-Auftakt in Deutschland rollen wir die Jahre zurück und erinnern uns an fünf der bisher grössten Highlights in der langen Geschichte des traditionsreichen Skisprung-Wettkampfs.
1. Der Alles-Sieger
Vier Erfolge bei einer Tournee? 50 Jahre schien diese Herkulesaufgabe unlösbar. Dann kam Sven Hannawald. Im Winter 2001/02 flog der Deutsche wie auf Wolke sieben von einem Erfolg zum nächsten. Als er in Bischofshofen auch im letzten Sprung dem Druck standhielt und den Grand Slam vollendete, hatte Hannawald Geschichte geschrieben. Kamil Stoch (2017/18) und Ryoyu Kobayashi (2018/19) wiederholten zwar das Kunststück, doch Hannawald wird für immer der Erste sein.
2. Die Punktgleichen
Enge Kisten sind seit je fester Bestandteil des Skispringens, doch die Tournee 2005/06 wurde zum wahren Krimi. In einem Herzschlag-Finale blies der Finne Janne Ahonen zur Aufholjagd – und kam am Ende genau wie der Tscheche Jakub Janda auf 1081,5 Punkte. Und nun? «Es gibt zwei Gesamtsieger und zwei 33'000 Euro teure Autos als Siegespreis», löste der damalige Tournee-Pressechef Klaus Taglauer die alles entscheidende Frage auf. Das gab es nie zuvor und bis heute nie wieder.
3. Der Abreisende
30 Jahre vor Hannawald griff Yukio Kasaya nach dem Grand Slam, der Japaner gewann im Winter 1971/72 die ersten drei Tournee-Springen. Doch dann wurde es kurios: In Japan begann die Vorbereitung auf Olympia im heimischen Sapporo. Kasaya reiste ab und überliess den Gesamtsieg dem Norweger Ingolf Mork. Immerhin: In Sapporo holte Kasaya Gold. Ein Weltcup-Springen gewann er nie wieder.
4. Der Rekordmann
Es regnete Bindfäden, doch Ahonen behielt am 6. Januar 2008 die Nerven. Der finnische Altmeister holte sich mit seinem Sieg in Bischofshofen seinen fünften Tournee-Triumph, überflügelte Jens Weissflog und ist seither alleiniger Rekordhalter. Kurios zudem: Wegen eines Sturms in Innsbruck wurden die letzten beiden Tournee-Springen erstmals binnen 24 Stunden auf einer Schanze ausgetragen.
5. Der Überlegene
Im Winter 2000/01 dominierte Adam Malysz die Tournee-Konkurrenz wie kein Springer vor oder nach ihm. Der Pole startete mit den Rängen 4 und 3 und liess zwei Siege in Österreich folgen. Am Ende lag er in der Gesamtwertung 104,4 Punkte vor dem zweitplatzierten Ahonen – bis heute das grösste Punktepolster der Geschichte.