Viele Jahre lang dominierte Gregor Schlierenzauer auf den Schanzen dieser Welt, sammelte Titel und Medaillen und holte insgesamt 53 Einzelsiege im Weltcup – Rekord. Schlierenzauer ist erst 25, doch seine beste Zeit scheint vorbei – wie sich nun zum Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf brutal zeigte.
Der Österreicher landete im 1. Durchgang bereits bei bescheidenen 117 Metern und verpasst mit Rang 31 den Finaldurchgang. Dieses Malheur passierte ihm in seiner Tournee-Karriere bislang erst einmal, 2008 in Bischofshofen.
Kein System, keine Chance
«Ich springe nicht gut Ski, damit kann nichts Gutes herauskommen», sagte er frustriert. Geholfen hat offenbar auch der Rückzug aus dem Weltcup nicht, den er nach dem wenig gelungenen Saisonstart eingelegt hatte.
Dabei bin ich doch noch verdammt jung
Einen Strich durch die Rechnung haben ihm die vielen Regeländerungen gemacht, denen das Skispringen immer wieder unterworfen wird. Die Massnahmen an Ski, Bindung oder Anzug haben das über Jahre perfektionierte Flugsystem Schlierenzauers aus dem Takt gebracht. «Wer sein System nicht findet, hat Probleme, auch wenn er Olympiasieger ist», gab er in Oberstdorf zu Protokoll.
Ans Aufgeben denkt Schlierenzauer jedoch nicht. Ein vorzeitiger Ausstieg aus der Tournee, die er 2011/2012 und 2012/2013 gewinnen konnte, sei «keine Option», so Österreichs Teamchef Heinz Kuttin.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 29.12.2015, 17:30 Uhr