- Guts grosser Tag: Sieg in Val d'Isère und Gewinn der Sportler-Wahl
Mit ihren Ergebnissen im vergangenen Winter lieferte Lara Gut genügend Argumente, um als beste Schweizer Sportlerin 2016 ausgezeichnet zu werden. Als erste Schweizer Alpine seit 21 Jahren und dem letzten Gesamtweltcupsieg von Vreni Schneider – und als erst siebte Fahrerin von Swiss-Ski überhaupt – durfte sie die grosse Kristallkugel entgegennehmen. Dazu entschied sie die Super-G-Wertung für sich.
Imposante Saisonbilanz
Mit 6 Siegen in 4 Disziplinen und insgesamt 13 Klassierungen unter den ersten 3 weist auch ihre saisonale Bilanz imposante Werte aus. Dass ihre stärksten Konkurrentinnen, die Österreicherin Anna Fenninger, die nach ihrer Heirat ihr Comeback als Anna Veith geben wird, die Slowenin Tina Maze oder die Amerikanerinnen Lindsey Vonn und Mikaela Shiffrin, den gesamten Winter verpasst haben oder teilweise ausgefallen sind, schmälert den Wert von Lara Guts Erfolg in keiner Weise.
Als Person gereift
Bei Sportlerwahlen sind die Leistungen bekanntermassen nicht immer das einzige Kriterium. Neben den sportlichen Aspekten wird bei der Athletin oder dem Athleten auch die Persönlichkeit ins Votum miteinbezogen. Lara Gut kann ihre Wahl vor allem als deutliches Zeichen werten, in der Gunst von Fachleuten und Publikum einen Schritt nach vorne getan zu haben.
Ihre Sympathiewerte in der Öffentlichkeit waren lange nicht die besten gewesen. Mit ihrer forschen, gradlinigen Art hatte sie für manches Unverständnis gesorgt und grossflächig Raum für Kritik geboten. Doch die Hochbegabte ist mittlerweile auch als Person gereift. Der Spagat zwischen der kompromisslosen, auf den Erfolg fokussierten Athletin und dem nahbaren Menschen ist ihr gelungen.
Sendebezug: SRF 1, «Sports Awards», 18.12.2016, 20:10 Uhr