Dass Hug nach den Erfolgen von Brasilien zum 4. Mal in Serie und zum insgesamt 5. Mal als Behindertensportler des Jahres ausgezeichnet worden ist, entspricht deshalb der Logik. Hug brachte von den Paralympics nicht nur die goldenen Auszeichnungen aus den Wettkämpfen über 800 m und aus dem Marathon nach Hause, sondern zusätzlich noch zwei Silbermedaillen (1500 und 5000 m).
Höhepunkt einer erfolgreichen Karriere
Die Paralympics in Rio waren der bisherige Höhepunkt in der erfolgreichen Karriere von Marcel Hug. Der 30-jährige, in der Zentralschweiz lebende Thurgauer bezeichnete die Saison 2016 in seinem persönlichen Rückblick denn auch als erfolgreichste seiner 20-jährigen Laufbahn.
Die vier Medaillen von Rio waren nicht seine einzigen Erfolge: Gleich zum Auftakt der Saison unterbot er in den Vereinigten Arabischen Emiraten seinen eigenen Weltrekord über 5000 m um 4 Sekunden. Weil der Veranstalter es verpasste, die nötigen Formulare rechtzeitig einzureichen, wurde die Bestmarke aber nicht anerkannt. Darüber hinaus entschied Hug die Gesamtwertung der erstmals durchgeführten Städtemarathon-Serie «World Marathon Majors» für sich – mit notabene 6 (!) Siegen in Boston, London, Berlin, Rio, Chicago und New York.
Vorbild für junge Sportler
Hug ist längst einer der Stars in der Szene. Der mit einem offenen Rücken (Spina Bifida) geborene Athlet widmet sein Leben seit der Kindheit dem Sport und ist einer der wenigen Profis unter den Rollstuhl-Leichtathleten. Auch wegen seiner besonnenen Art geniesst er weitherum Respekt und gilt als Vorbild für den Rollstuhlsport.
Noch sind Hug die Ziele nicht ausgegangen. Kommendes Jahr peilt er den bereits 17 Jahre alten Weltrekord in seiner Paradedisziplin Marathon an. Und mit mindestens einem Auge schielt er bereits auf die Paralympics 2020 in Tokio.
Sendebezug: SRF 1, «Sports Awards», 18.12.2016, 20:10 Uhr