Zum Inhalt springen

Header

Zur Übersicht von Play SRF Audio-Übersicht

Ironman-WM am Samstag Nina Derron tritt in Hawaii aus dem Schatten ihrer Schwester

Statt im Schwestern-Duo tritt Nina Derron als einzige Schweizer-Elite-Athletin in Hawaii an. Mit 32 Jahren ist sie wie ihre Schwester erstmals Profi.

Nach langer Zeit wäre es der erste gemeinsame Wettkampf gewesen. Die Triathletinnen Julie und Nina Derron planten, am Samstag zusammen an der Startlinie des legendären Ironmans in Hawaii zu stehen. Folgen eines Sturzes mit dem Rad im August zwangen die jüngere Schwester Julie jedoch zum Forfait.

Die Vorfreude ist bei Nina deswegen etwas getrübt. «Es ist sehr schade für Julie, aber auch für mich. Das wäre eine coole Geschichte gewesen, aber die Gesundheit geht vor.» Die Olympia-Zweite von Paris wird ihre Schwester dafür gemeinsam mit der Familie am Streckenrand anfeuern.

Drei Frauen, eine hält eine Medaille.
Legende: Rollenwechsel Bei Olympia feuerten Nina (r.) und Michelle (l.) ihre Schwester Julie Derron an. Keystone / Anthony Anex

Lange Leidenszeit

In der Vergangenheit waren die Rollen häufiger umgekehrt. Nina, Julie und die mittlere Schwester Michelle begannen bereits im Kindesalter mit dem Triathlon. Ab dem Alter von 14 Jahren wurde es bei Nina immer professioneller, ehe drei Jahre später der grosse Rückschlag folgte. Aufgrund von chronischen Rückenschmerzen musste sie den Traum vom Spitzensport frühzeitig begraben.

Auch das Verhältnis zu ihren Schwestern litt unter dieser Zeit. «Ich hatte mich ein wenig distanziert, weil ich es fast nicht ertrug.» Während ihre Geschwister ihren Weg fortsetzten, herrschte bei Nina grosse Ungewissheit.

Erst nach rund dreijähriger Absenz und zahlreichen Therapien kehrte Nina wieder in den Sport zurück. Zunächst «aus Spass», mit den Jahren aber mit immer mehr Aufwand, während sie parallel an der ETH doktorierte. Ihren Teilzeit-Job hängte sie im Dezember 2024 an den Nagel, in dieser Saison ist sie erstmals als Profi unterwegs. «Das hat sich bis jetzt vollends ausbezahlt», so die 32-Jährige, die sich das Ticket für Hawaii dank eines dritten Platzes beim Ironman in Neuseeland gesichert hatte.

Ziel: Schneller als 2019

Vorbereitet hat sich Nina gemeinsam mit ihrer Schwester unter anderem auf der Pazifikinsel Guam, um sich an die harten klimatischen Bedingungen in Hawaii zu gewöhnen. Die spezielle Stimmung musste sie nicht simulieren, bereits 2019 absolvierte sie das Rennen im 50. Bundesstaat der USA – damals noch als Amateur-Sportlerin. «Vor sechs Jahren war ich etwas überwältigt, das hilft mir dieses Jahr sicher».

Das Rennen von damals dient für Nina auch sportlich gesehen als Gradmesser. «Ich will definitiv schneller sein als 2019.» Mit einer Zeit von 9:46:27 Stunden belegte die Zürcherin damals den 32. Platz.

Ein Rangziel hat sie sich für heuer nicht gesetzt. «An der WM stehen die allerbesten am Start, zu den Topfavoritinnen gehöre ich sicher nicht.» Einen «Platz möglichst nahe an der Spitze» nähme sie aber gerne entgegen.

Radio SRF 1, Abendbulletin von 17:10 Uhr, 09.10.2025 ; 

Meistgelesene Artikel