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Langdistanz-WM auf Hawaii Sieg in Rekordzeit für Iden – Enttäuschung für Van Berkel

Gustav Iden hält das Zielband in die Höhe.
Legende: Der Jubelschrei nach der Parforceleistung Gustav Iden drehte auf Hawaii auf und siegte in Rekordzeit. GettyImages/Tom Pennington
  • Langdistanz-Triathlet Gustav Iden (NOR) gewinnt erstmals die Ironman-WM auf Hawaii. Seine 7:40:24 Stunden Wettkampfzeit bei Glutofenhitze bedeuten eine Bestmarke.
  • Somit reisst die deutsche Erfolgsserie, ging doch seit 2014 Gold stets an unseren nördlichen Nachbarn.
  • Für den einzigen Schweizer Teilnehmer Jan van Berkel liegen die Top 10 wegen eines Hexenschuss von Anfang an deutlich ausser Reichweite.

Der letzte Abschnitt zu seinem Coup auf Kona war ein veritabler Triumphlauf. Nach 3,8 km Schwimmen und 180 km auf dem Rad absolvierte Gustav Iden den abschliessenden Marathon (42,2 km) in bemerkenswerten 2:36:15 Stunden. Somit stellte der zweifache 70,3-Ironman-Weltmeister eine Hawaii-Bestzeit in dieser Disziplin auf.

Im Ziel wurde der 26-Jährige aus Bergen schliesslich nach 7:40:24 Stunden gestoppt. Noch nie zuvor meisterte ein Athlet die Ironman-WM schneller. Den Kampf um den Tagessieg gewann Iden trotz Fabel-Rekord erst auf dem 36. Laufkilometer, als er den verblüffenden Franzosen Sam Laidlow ganz an der Spitze überflügelte. Der erst 23-Jährige lief schliesslich mit knapp 2 Minuten Rückstand als Zweiter ein.

Rekorde über Rekord in der Backofenhitze

Die Laufschuhe hatte Laidlow noch mit einem Vorsprung von über 6 Minuten als Führender geschnürt. Auch er durfte sich auf dem Rad in 4:04:36 Stunden eine Rekordzeit notieren lassen.

Das Podest komplettierte Idens Landsmann Kristian Blummenfelt (+ 2,59 Minuten), er ist der Olympiasieger von Tokio über die Kurzstrecke. Nur 5 Monate vor dem Saison-Happening auf Big Island war der Norweger in St. George im US-Bundesstaat Utah Weltmeister geworden – bei einer Ersatzveranstaltung für die wegen Corona ausgefallenen Wettkämpfe. Jene Titelkämpfe hatte Iden übrigens ausgerechnet wegen einer Covid-Infektion verpasst.

Die Deutschen seit langem wieder geschlagen ...

Bester deutscher Teilnehmer war Sebastian Kienle an Position 6. Somit endete eine lange Erfolgsgeschichte. Seit 2014 gab es nämlich 6 Mal in Folge bis zum Unterbruch wegen Corona kein Vorbeikommen an einem Athleten aus Deutschland.

Zudem ist Jan Frodeno auch noch seinen bisherigen Streckenrekord los. Iden nahm ihm über 10 Minuten ab.

... und ein gebrauchter Tag für Van Berkel

Der Zürcher Jan van Berkel beendete das Rennen als 43. in 9:00:18 Stunden. Der 3-fache Gewinner des Ironman Switzerland verlor seine angestrebte Top-10-Klassierung schon vor Beginn durch ein Malheur aus den Augen. Rund eine Stunde vor dem Start erlitt er beim Aufpumpen eines Veloreifens einen Hexenschuss.

Audio
Van Berkel gegenüber Keystone-SDA: «Ich fühlte mich wie in einer Folterkammer»
01:22 min Bild: Keystone/EPA/Darryl Oumi (Archiv 2019)
abspielen. Laufzeit 1 Minute 22 Sekunden.

Der 36-Jährige biss sich trotz Schmerzen durch und hielt sich bei seinem 6. Auftritt auf Hawaii in den ersten zwei Disziplinen lange Zeit in einer Verfolgergruppe im Bereich der Top 40 auf. In dieser befanden sich auch Hochkaräter wie der Kanadier Lionel Sanders (zweimal Zweiter auf Hawaii) oder der Schotte David McNamee (zweimal Dritter auf Hawaii).

Doch nach vorne war für Van Berkel nicht mehr möglich. Dies bleib auch im Laufen der Fall. Der einzige qualifizierte Schweizer im Männer-Profifeld hatte 2019 bei seinem bislang besten Auftritt Rennen auf Hawaii den 11. Rang belegt.

SRF zwei, «Sportflash» , 07.10.2022 20:00 Uhr;

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