Knapp 24 Stunden nach dem grossen Triumph in Ostrava trafen die Schweizer Weltmeisterinnen im Klotener Stadtsaal ein, wo ein offizieller Empfang organisiert wurde. Die Protagonistinnen – alle mit der Goldmedaille um den Hals sowie dem unverkennbaren goldenen Hut auf dem Kopf – wurden einzeln auf die Bühne gerufen und von den Fans frenetisch bejubelt.
Auch nach einer langen Partynacht präsentierten sich die Schweizerinnen noch in bester Feierlaune. Als etwa die Stubete Gäng live ihren Song «Dunne mit de Gäng» performte, sangen sie lautstark mit und sorgten für ordentlich Stimmung im Saal.
«Als Weltmeisterin duscht man nicht»
«Man schwebt wie auf einer Wolke und merkt gar nicht, dass man müde ist», sagte Chiara Gredig im SRF-Interview beim Empfang. Die letzte Nacht sei nämlich kurz gewesen, «vielleicht zwei Stunden Schlaf» habe es gegeben. «Nach dem Match hatten wir in der Garderobe ein Fest, bis uns die Teammanagerin irgendwann in den Bus zum Hotel jagte.»
Dort hatten die Spielerinnen kurz Zeit durchzuschnaufen. «Einige duschten, ich nicht. Ich dachte mir: ‹Als Weltmeisterin duscht man sicher nicht!›» Nach einem Pizza-Stopp sei es dann weiter in einen Klub gegangen, wo neben den zahlreichen Schweizer Fans auch andere Teams waren. «Wir haben den ganzen Abend getanzt und geredet.»
Berührende Nachrichten
Um 6 Uhr mussten die Spielerinnen aber bereits wieder aufstehen, um die Rückreise anzutreten. Die Zugfahrt nach Prag nutzten die meisten, um etwas vom verpassten Schlaf nachzuholen. Nicht so Torhüterin Lara Heini: «Ich kann im Zug nicht schlafen. Daher konnte ich Nachrichten beantworten.» Sie habe von Leuten gehört, mit denen sie schon lange keinen Kontakt mehr gehabt hatte.
Zu den Gratulantinnen zählte etwa Fussball-Nati-Goalie Livia Peng: «Sie hat mir eine sehr emotionale Nachricht geschrieben, das hat mich sehr gefreut.» Auch von Leuten aus dem Studium, von denen sie vor 10 Jahren zuletzt gehört hatte, sei sie beglückwünscht worden. «Das war unbeschreiblich.»
Ein «Cüpli» im Flugzeug
Nach dem Empfang trennten sich die Wege der Schweizerinnen. Gredig hat etwa «definitiv» noch genug Energie im Tank, um den Titel mit ihrem Umfeld zu feiern. Für Heini steht auf der anderen Seite noch am Abend die Reise nach Schweden an. «Zum Glück ist Oscar Lundin (Trainer, Anm. d. Red.) auch dabei, dann können wir vielleicht im Flugzeug noch ein Cüpli trinken.»