Die Schweizer Handball-Nationalmannschaft muss an der EM in Deutschland (10. bis 28. Januar 2024) ohne ihren Abwehrchef Samuel Röthlisberger auskommen. Der 78-fache Nationalspieler hat sich eine Bandverletzung in der Hand zugezogen und musste schon am Freitag unters Messer. Die Ausfalldauer wird auf rund sechs Wochen geschätzt.
Der Routinier gibt insofern Entwarnung, als die Operation gut verlaufen sei und die Schmerzen auszuhalten seien. Mental nimmt ihn der Rückschlag aber empfindlich mit. Die Vorfreude sei riesig gewesen, entsprechend platzt mit dem Verpassen des EM-Turniers ein grosser Traum.
Die Verletzung hatte sich Röthlisberger schon in der vergangenen Woche zugezogen, seither bestritt er sogar noch eine Bundesliga-Partie. Der Daumen blieb aber instabil. Bei einem weiteren Untersuch bei einem Spezialisten wurde schliesslich diagnostiziert, dass zwei Bänder im Daumen gerissen sind und zusammengenäht werden müssen. «Je länger es dauerte, desto schlechter war mein Bauchgefühl», beschreibt er. Und nun verweist er natürlich auf einen «ganz bitteren Moment».
Zweiter Schlüsselspieler out
Röthlisberger ist bereits der zweite Schlüsselspieler, der aus dem Kader von Natitrainer Michael Suter ausscheidet. Vor Wochenfrist musste Dimitrij Küttel nach einem Innenbandriss im linken Knie Forfait geben.
Röthlisberger erfuhr grosse Anteilnahme. Er geht aber auch sehr abgeklärt mit seinem Schicksal um. «Handball ist ein Teamsport», sagt er, «wenn einer ausfällt, rückt der nächste nach.» Er ist nach wie vor der Überzeugung, dass die Schweiz auf dem EM-Parkett eine gute Rolle spielen könne. «Ich freue mich darauf, das Team beobachten zu dürfen.»
Die kontinentalen Titelkämpfe finden zum ersten Mal in Deutschland statt. Die Schweiz wird ihr erstes Vorrundenspiel gegen den Gastgeber am 10. Januar vor einer Rekordkulisse von 53'000 Zuschauer im Fussballstadion von Düsseldorf bestreiten. Die weiteren Gruppengegner sind Frankreich und Nordmazedonien.