Die Tessinerin Chiara Ammirati hat auf diese Saison hin beim französischen Klub Béziers Volley Angels gleich zwei Landsfrauen im Team begrüssen dürfen. Die beiden Freiburgerinnen Méline Pierret und Fiona Maeder wagten ebenfalls den Sprung ins Ausland und wollen sich in Frankreich weiterentwickeln, wo der Stellenwert des Volleyball deutlich grösser ist als hierzulande.
«Die Infrastruktur ist eine andere hier. Wir haben kalte und warme Bäder und können jederzeit zum Physiotherapeuten», erzählt Pierret, die im Sommer vom Schweizer Vorzeigeklub NUC Volleyball nach Béziers gewechselt war. Besondere Unterschiede spüre sie auch beim Thema Regeneration, auf das grossen Wert gelegt werde: «Ich bin überzeugt, dass das einen Einfluss auf unsere Leistungen hat», so Pierret.
Kampf um jeden Punkt
Wie Pierret sieht sich auch Maeder nach einigen Monaten in Südfrankreich bestätigt, den richtigen Schritt vollzogen zu haben. Das Niveau in der Liga sei markant höher als in der Schweiz. Konkret: «Die Block Defense ist viel besser. Es ist viel schwieriger, einen Punkt zu machen, als ich es aus den letzten Jahren gewohnt war», schildert die 22-jährige Diagonalangreiferin, die von der NLZ Academy zu den Béziers Volley Angels stiess.
Nicht nur das sportliche Niveau ist in Frankreich höher als in der Schweizer NLA, auch das Drumherum hat sich für die beiden Schweizer Ankömmlinge verändert. Béziers kann auf ein Budget von rund 1,4 Millionen Schweizer Franken zurückgreifen. Das sind 40 Prozent mehr finanzielle Mittel, als vergleichsweise dem Schweizer Serienmeister aus Neuchâtel zur Verfügung stehen.
Auf Playoff-Kurs
Aktuell läuft es dem Schweizerinnen-Trio bei Béziers ganz gut. Zwar ging am vergangenen Wochenende das Duell mit Meister Levallois Paris verloren, zuvor reihte der letztjährige Playoff-Viertelfinalist aber vier Siege aneinander. In der Tabelle belegt Béziers nach 11 von 24 Quali-Runden den 6. Rang. Die Top 8 der insgesamt 13 Teams erreichen die Playoffs.
Ammirati hat den Weg vorgegeben, Pierret und Maeder sind ihr nach Frankreich gefolgt. Sie sind drei Gesichter einer Schweizer Generation, die definitiv mehr will.