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Volleyballerin Maja Storck Von Italien nach Polen: ein Rückschritt, der ein Aufstieg ist

Nach 3 Jahren in Italien wechselt Maja Storck ins Land ihrer Mutter. Wir haben die Nationalspielerin besucht.

Erst 26-jährig ist Maja Storck – und doch hat sie ihre Fussspuren im internationalen Spitzenvolleyball schon mehr als deutlich hinterlassen. In der deutschen Bundesliga wurde sie 2021 und 2022 jeweils zur wertvollsten Spielerin gewählt, bevor sie nach Italien, in die beste Liga Europas, wechselte.

Nach leichten Anfangsschwierigkeiten setzte sich die Diagonalangreiferin auch dort durch und brillierte als eine der besten Skorerinnen. Ende letzten Jahres geriet die Karriere dann allerdings kurzzeitig ins Stocken. Nach dem Wechsel zu Vallefoglia im Sommer 2024 lief es nicht mehr wie gewünscht. Storck bekam nur wenig Einsatzzeit und zog wenige Wochen später die Konsequenzen – es folgte der Wechsel innerhalb der Liga zu Talmassons.

Um Titel spielen

Mit dem Team aus dem Friaul lief es aber überhaupt nicht: Nur 3 von 26 Partien konnten gewonnen werden, Storck stieg mit Talmassons in die Serie A2 ab. Damit war absehbar, dass sich Storck wiederum eine neue Herausforderung suchen wird. Am Montag verkündete sie dann den Wechsel nach Polen; nach der Sommerpause wird sie für das Topteam Budowlani Lodz auflaufen und unter anderem in der Champions League spielen.

Der Weggang aus der italienischen Liga klingt zwar nach einem Abstieg, ist bei zweitem Hinsehen aber keiner. «Die polnische Liga hat sich in den letzten Jahren schon gesteigert, aber im Vergleich mit Italien ist jede Liga ein Downgrade», gibt Storck zwar zu, schränkt aber gleichzeitig ein: «Für mich persönlich ist es ein Aufstieg, denn mit Lodz kann ich um Titel und die Champions League spielen.» Ihr neues Team schloss die Königsklasse in diesem Jahr auf Rang 5 ab.

Schon als sie Sm'Aesch Pfeffingen im Jahr 2018 verliess, um in der Bundesliga ihr Glück zu versuchen, war Polen, das Heimatland ihrer Mutter, in ihrem Hinterkopf. Gleichzeitig klopfte Lodz in den letzten Jahren immer mal wieder an. Nun, da sie sich für einen Wechsel entschieden hatte, «hat mich das Team schnell überzeugt». In Italien wollte sie nicht bleiben, wurde es ihr doch immer mehr «zum Business».

Nach kurzer Pause wieder voll angreifen

Trotzdem blickt sie positiv auf die 3 Jahre in Italien zurück, wo sie zunächst für Reale Mutua Fenera Chieri '76, danach für Unionvolley Pinerolo und in der laufenden Saison eben für Vallefoglia und Volley Talmassons spielte. «Es war sehr intensiv, sehr lehrreich. Aber ich habe gemerkt, dass ich bereit für etwas Neues bin.»

Vor ihrem Umzug nach Polen weilt Storck aktuell noch in der Schweiz. Erstmals seit 2016 hat sie für einen Nationalmannschaftszusammenzug abgesagt. Nach einer langen Saison brauche sie die Pause. «Für den Körper, aber auch mental.» Im Juli, wenn die Vorbereitung auf die EM-Quali beginnt, wird Storck mit vollen Batterien wieder dabei sein – bevor sie danach auch in Polen für Schlagzeilen sorgen will.

SRF zwei, Sportflash, 10.06.2025, 22:50 Uhr ; 

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