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Ausnahme-Saison in Formel 1 Der Mega-Wechsel wirft seinen Schatten voraus

Erstmals in der Formel-1-Geschichte gab es im Winter keinen einzigen Fahrerwechsel. Ein kommender Mega-Transfer sorgt aber schon jetzt für Trubel.

Lewis Hamilton.
Legende: Wechselt die Seiten, aber erst Ende Saison Lewis Hamilton geht von Mercedes zu Ferrari. imago images/PanoramiC

«Der Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari ist perfekt!» Diese Schlagzeile sorgte vor knapp vier Wochen für ein mittelschweres Erdbeben in der Formel 1. Der Transfer des siebenfachen Weltmeisters findet zwar erst auf das nächste Jahr hin statt, doch er wirft seinen Schatten voraus.

Deswegen muss man sich bei Mercedes schon jetzt um Normalität bemühen. Ob sich das Angedachte – den altbekannten Favoriten Red Bull mehr zu fordern – im letzten Jahr der Partnerschaft mit Hamilton umsetzen lässt, bleibt abzuwarten. Wenigstens der gegenseitige Respekt ist den Parteien bei Mercedes wohl gewiss, auch in der Saison vor dem Abgang von Hamilton sollen Anstand und Vertrauen keine Lippenbekenntnisse sein.

Video
Archiv: Hamilton wechselt zu Ferrari
Aus Sport-Clip vom 01.02.2024.
abspielen. Laufzeit 54 Sekunden.

Auswirkungen auf den Alltag dürfte die bevorstehende Trennung trotzdem haben: Im Verlauf der Saison wird wohl der Zeitpunkt kommen, an dem Hamilton nicht mehr uneingeschränkt in alle Prozesse und Entscheide einbezogen wird. Bei den Silbernen werden sie tunlichst darauf bedacht sein, zu vermeiden, dass Hamilton interne und nützliche Informationen mit zu den Roten nimmt.

Auch kann davon ausgegangen werden, dass die Gleichstellung der Fahrer bröckeln wird, dass George Russell im Verlauf des Jahres bevorzugte Behandlung erfahren wird.

Live-Hinweis

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Auch diese Saison sehen Sie alle Formel-1-Rennen und -Qualifyings live bei SRF. Los geht's in Bahrain:

  • Qualifying, Freitag: ab 16:55 Uhr auf SRF info und in der Sport App.
  • Rennen, Samstag: ab 15:10 Uhr auf SRF info und in der Sport App.

Jagd auf Red Bull eröffnet

Auf rein sportlicher Seite sehen sich Hamilton und Russell mit dem neuen Auto, dem W15, besser aufgestellt als in der vergangenen Saison. Gleiches ist auch aus dem Lager von Ferrari zu vernehmen. Das von Grund auf überarbeitete Konzept, auf dem der SF-24 beruht, soll es den Fahrern Charles Leclerc und Carlos Sainz erlauben, die im letzten Jahr entstandene grosse Lücke zu Weltmeister Max Verstappen zumindest zu verkleinern.

Nach Optimismus tönt es auch vonseiten McLaren. Lando Norris und Oscar Piastri sollen den Aufwärtstrend mit Siegen fortsetzen.

Die Jagd auf Red Bull ist damit eröffnet, auch wenn es ein schwieriges Unterfangen wird, Verstappen seinen 4. Weltmeistertitel streitig zu machen. Das Team mit dem Überflieger hat erneut einige Änderungen am Boliden vorgenommen, auffallendstes Merkmal sind die Seitenkästen mit den extrem schmalen vertikalen Lufteinlässen.

Gleich bleibt hingegen der Teamkollege von Verstappen: Trotz vieler Wechselgerüchte wird erneut Sergio Perez an seiner Seite fahren. Auch der Verbleib von Lance Stroll bei Aston Martin oder Logan Sargeant bei Williams stand eigentlich auf der Kippe – doch sie alle durften bleiben.

So kommt es, dass beim Saisonauftakt in Bahrain alle zehn Teams auf jene Fahrer setzen, die bereits beim letzten Rennen der Vorsaison im Cockpit ihres aktuellen Arbeitgebers sassen. Das gab es zuvor in der Geschichte der Formel 1 noch nie.

Allerdings wird der Hamilton-Wechsel im Fahrerlager wohl noch für einen Domino-Effekt mit mehreren Transfers sorgen: Im Hinblick auf die Saison 2025 laufen bei über der Hälfte der Fahrer die Verträge aus. Wegen dem Hamilton-Erdbeben dürften die Köpfe also nicht nur bei Mercedes schon jetzt rattern.

SRF zwei, Sportflash, 21.02.24, 22:45 Uhr;

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