Trotz einer Körpergrösse von nur 1,59 m ist Bernie Ecclestone noch immer die grosse Figur in der Geschichte der Formel 1. Der ehemalige Chef der Rennserie wollte sich in jungen Jahren eigentlich selbst als Rennfahrer versuchen. 1958 misslang ihm jedoch zwei Mal die Qualifikation für die Rennen in Monaco und Grossbritannien.
Nach dem unerfüllten Traum vom Leben als Rennfahrer stieg Ecclestone als Manager ins Geschäft ein, ehe er 1970 damit begann, die Formel 1 zu professionalisieren. Der Brite führte die Vermarktung der Rechte zusammen und machte aus dem Nischensport ein weltweites Geschäft mit Einnahmen in Milliardenhöhe. Bis ins hohe Alter von 87 Jahren blieb Ecclestone im Business aktiv, bis er 2017 als Geschäftsführer der Formel 1 entlassen wurde.
Zuverlässiger Teamchef
«Ecclestone hatte eine Weitsicht und gemerkt, wie wichtig das Fernsehen für die Formel 1 ist», erinnert sich SRF-Experte Marc Surer. Mit Asien hätte er zudem neue Märkte erschlossen. «Wenn die Formel 1 heute die beste und grösste Rennserie ist, dann geht das auf die Kappe von Bernie Ecclestone.»
Surer hat auch einen persönlichen Bezug zur Ikone des Motorsports. «Ecclestone war der einzige Teamchef in meiner Rennkarriere, der mich korrekt bezahlt hat. Und das, obwohl wir keinen Vertrag hatten.» Obwohl die Abmachung nur per Handschlag besiegelt wurde, sei der Lohn immer rechtzeitig auf seinem Konto gewesen.
Vater mit 89 Jahren
Ecclestones Wirken sorgte aber auch abseits der Rennpiste für Gesprächsstoff. Der exzentrische Brite machte mit fragwürdigen politischen Aussagen auf sich aufmerksam, sah sich mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert und wurde wegen Steuerhinterziehung zu 17 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.
Auch mit seinem Lebensstil eckte er immer wieder an. Der Brite war drei Mal verheiratet und hat vier Kinder. Sein jüngster Spross erblickte 2020 in Interlaken das Licht der Welt. Seine Frau ist 46 Jahre jünger als Ecclestone, der auch schon Urgrossvater ist.
