Mit dem Saisonfinale in Abu Dhabi endete am Sonntag ein bedeutendes Kapitel der Schweizer Motorsportgeschichte. Als auf dem Yas Marina Circuit die Zielflagge geschwenkt wurde, tauchte der Name «Sauber» zum letzten Mal in einem Klassement der Formel 1 auf.
Unter den Augen von Team-Gründer Peter Sauber, der beim Abschied des Teams vor Ort war, gewann Nico Hülkenberg als Neunter nochmals zwei WM-Punkte für den Zürcher Rennstall. Dies reichte allerdings nicht, um in der Konstrukteurs-WM noch an der Equipe Haas auf Platz 8 vorbeizuziehen.
Neunte Top-Ten-Platzierung
Seine neunte Top-10-Platzierung in diesem Jahr verdankte der von Position 18 losgefahrene Hülkenberg nach einer Aufholjagd letztlich auch zwei nachträglichen Bestrafungen gegen Lance Stroll im Aston Martin und Oliver Bearman im Haas. Gabriel Bortoleto im anderen Auto von Sauber büsste im Rennen vier Positionen ein und klassierte sich als Elfter letztlich knapp ausserhalb der Punkteränge.
Nach mehr als drei Jahrzehnten verabschiedet sich der Hinwiler Rennstall endgültig von seiner traditionellen Bezeichnung. In drei Monaten wird die Equipe die WM-Saison 2026 in Melbourne als Werkteam des Automobil-Herstellers Audi in Angriff nehmen. Mit dem Einstieg der deutschen Marke mit den vier Ringen geht für das Team ein grosser Wandel einher. Während bislang fast alle Abläufe in Hinwil gebündelt waren, kommen mit Neuburg an der Donau (als Motorenwerk) und Bicester in England (als Ingenieurs-Stützpunkt) zwei neue Standorte dazu.
Audi-Ambitionen sind hoch
Gleichzeitig ist eine Erweiterung der Infrastruktur in Hinwil vorgesehen. Die Neuausrichtung ist mit einem massiven Personalausbau verbunden. Die Belegschaft soll rasch auf eine vierstellige Zahl anwachsen, um im Wettbewerb mit den Spitzenteams mithalten zu können. Auch die Ambitionen werden nach oben geschraubt. Dank grösserer finanzieller Mittel peilt Audi an, bis spätestens 2030 in den Kampf um den WM-Titel einzugreifen – ein Ziel, das den Beginn einer neuen Ära unterstreicht.