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Resultate
Der GP von Japan, der bereits chaotisch begonnen hatte, musste nach 46 von 53 Runden vorzeitig unter roter Flagge abgebrochen werden. Jules Bianchi (Marussia) war gemäss Aussagen von Sauber-Pilot Adrian Sutil von der Strecke abgekommen und in ein Bergungsfahrzeug geprallt. Dieses befand sich wegen Sutils Ausfall zuvor an der betreffenden Stelle.
Bianchis Zustand kritisch
Der 25-jährige Franzose wurde gemäss eines Sprechers des Automobil-Weltverbandes FIA bewusstlos per Krankenwagen ins Spital gebracht. Bianchis Vater bezeichnete den Gesundheitszustand seines Sohnes gegenüber dem französischen Fernseh-Sender France 3 als kritisch. Er habe ein Hämatom im Kopf erlitten und werde zurzeit operiert. Es werde 24 Stunden dauern, bis weitere Details folgen. Die FIA sprach ihrerseits von «schweren Kopfverletzungen» bei Bianchi.
Die Betroffenheit im Fahrerlager war nach dem Rennen gross. Besonders bei Sutil, der den Unfall direkt verfolgen musste, sass der Schrecken tief. «Mir geht es gut, aber was dann passiert ist, war ein echter Schock, weil die Folgen andere sind. Ich hoffe, dass es ihm gut geht, aber mehr möchte ich gerade gar nicht sagen aus Respekt vor Jules.»
Hamiltons Sieg nebensächlich
Der Jubel über den 8. Saisonsieg von Lewis Hamilton, seinem 30. GP-Triumph der Karriere, hielt sich aufgrund des Zwischenfalls verständlicherweise in Grenzen. Dem Briten war das entscheidende Manöver in der 29. Runde gelungen, als er Rosberg überholen und damit den Verlust der WM-Führung verhindern konnte.
Vom vorzeitigen Rennabbruch (44 Runden wurden gewertet) «profitierte» Sebastian Vettel, der Dritter wurde, obwohl er von Red-Bull-Teamkollege Daniel Ricciardo überholt worden war. Das sportliche Resultat war jedoch nebensächlich. Alle Beteiligten äusserten ihre Besorgnis um den Zustand des verunfallten Bianchi. An der Spitze der WM-Wertung änderte sich rangmässig nichts. Hamilton kommt neu auf 266 Punkte und liegt nun 10 Zähler vor dem Deutschen (256). Der Mercedes-Doppelsieg war nie ernsthaft gefährdet.
Die Wetter-Kapriolen in Suzuka
Dabei hatte die Durchführung des GP von Japan lange in der Schwebe gestanden. Erst nach 9 Runden hinter dem Safety-Car und einem mehrminütigen Unterbruch konnte das Rennen freigegeben werden. Die Vorboten des Taifuns Phanfone hatten intensiven Regen über Suzuka gebracht und den GP in eine Rutschpartie bei schlechten Sichtverhältnissen verwandelt.
Auch wenn es in der Folge nicht mehr regnete, schieden erstaunlicherweise insgesamt nur 3 Autos aus. Für Fernando Alonso, dessen Abgang sich bei Ferrari abzeichnet, war das Rennen wegen eines technischen Defekts unmittelbar nach dem Regenunterbruch vorbei. Die Stimmung war nicht nur beim Spanier getrübt. Ferrari ging nach 81 GPs in den Punkten erstmals wieder leer aus, da Kimi Räikkönen nur 12. wurde.
Sauber wartet weiter
Auch das Sauber-Team hatte keinen Grund zum Feiern. Esteban Gutierrez wurde 13. Damit geht das Warten auf den 1. WM-Punkt auch im 15. Rennen der Saison weiter.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 05.10.14 07:30 Uhr