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Formel 1 Der seltsame Reifentest von Mercedes und Pirelli

Red Bull und Ferrari haben offiziell Protest gegen einen geheimen Test des Mercedes-Rennstalls mit Pirelli-Reifen eingelegt. Das könnte für Mercedes gravierende Folgen haben.

Mercedes hat in Barcelona am Mittwoch und Donnerstag voriger Woche Reifen getestet. Geheim. Mit dem aktuellen Auto!

Tests nur mit altem Auto erlaubt

Das Reglement verbietet Tests, wenn die Saison einmal gestartet ist. Ausnahme: Das Auto muss mindestens 2 Jahre alt sein. Es können auch Fahrten für Werbezwecke oder Filmaufnahmen durchgeführt werden, die aber sind eingeschränkt auf 100 km pro Tag, 8 x pro Jahr. Und bei solchen Film-Testfahrten müssen die anderen Teams vorher informiert werden. Sie haben zudem das Recht, die Tests der Konkurrenten zu besuchen und Daten einzusehen.

Die Reifen sind seit Beginn der Saison 2012 das Problemfeld von Mercedes. Der übermässige Reifenverschleiss hat dazu geführt, dass die Silbernen trotz 3 Pole Positions in den drei Rennen vor Monaco nur einen Podestplatz herausfahren konnten.

Und nun kommen sie nach Monaco und feiern mit Nico Rosberg einen überlegenen Sieg, mit nur einem Boxenstopp. Das Reifenproblem scheint plötzlich gelöst.

FIA: Nie mehr was gehört

Die FIA bestätigte am Sonntagabend, sie sei Anfang Mai von Pirelli angefragt worden, ob ein Reifenentwicklungs-Test mit einem aktuellen Wagen möglich sei. Der Verband habe dem Reifen-Monopolisten mitgeteilt, dies sei nur unter der Bedingung möglich, dass alle Teams angefragt werden. Seither habe man nichts mehr von Pirelli gehört.

Trifft diese Darstellung zu, so ist der Pirelli/Mercedes-Test ein klarer Verstoss gegen das Reglement der FIA. Red Bull und Ferrari müssten mit ihrem Protest Recht bekommen. Welche Folgen dies haben wird, ist noch unklar.

Rosbergs Sieg in Monaco bleibt bestehen, das Resultat ist von der FIA für offiziell erklärt worden. Doch diese abstruse Geschichte um die Mercedes-Geheimtests wird die Formel 1 noch eine Weile beschäftigen.

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