Max Verstappen war schon in aller Munde, als er noch gar kein Formel-1-Rennen bestritten hatte. Als Toro Rosso die Verpflichtung des zu diesem Zeitpunkt 16-Jährigen bekanntgab, sorgte dies für einen Sturm der Entrüstung in der Szene. Ohne Führerschein und die Erlaubnis, einen Vertrag zu unterschreiben, startete Verstappen in der Saison 2015 das Abenteuer Formel 1.
Der steilste Aufstieg in der Formel 1
Und nie zuvor gab es in der Königsklasse des Motorsports einen steileren Aufstieg als jenen von Verstappen. Am 5. Mai durfte der Niederländer im Zuge eines (umstrittenen) Fahrertauschs mit Daniil Kwjat von Toro Rosso zu Red Bull aufrücken.
10 Tage später verewigte er sich mit 18 Jahren und 228 Tagen in den Rekordbüchern der Formel 1:
- Jüngster Fahrer in den Top 4 eines Qualifyings
- Jüngster Fahrer mit einer Führungsrunde
- Jüngster Fahrer mit einem Podestrang
- Jüngster Fahrer, der jemals einen GP gewinnen konnte
Räikkönen: Erst gegen Jos, nun gegen Max
Dass der Kart-Weltmeister von 2013 seinen grossen Sieg nach einem harten Kampf ausgerechnet gegen Kimi Räikkönen herausfuhr, verlieh dem GP-Drehbuch eine ganz besondere Note. Sein Aufstieg erinnert nämlich stark an den Beginn der Karriere des doppelt so alten Finnen.
2001 war Räikkönen nach nur einer Saison in der Formel Renault von Peter Sauber engagiert worden. Max Verstappen war damals dreijährig, Vater Jos absolvierte seine vorletzte Saison in der Königsklasse.
Er hat mir von Kindesbeinen an geholfen, das zu schaffen.
15 Jahre später erlebte Jos Verstappen mit, wie sich sein Sohn gegen Räikkönen und den vierfachen Weltmeister Sebastian Vettel durchsetzte, der bis dato die Liste der jüngsten GP-Sieger angeführt hatte. «Er hat mir von Kindesbeinen an geholfen, das zu schaffen», bedankte sich Max Verstappen bei seinem Vater.
Kurz nach Beginn des Rennens schien der Sieg für Ferrari auf dem Silbertablett serviert. Nach wenigen hundert Metern verursachten Nico Rosberg und Lewis Hamilton in den überlegenen Autos von Mercedes eine teaminterne Kollision.
Der zukünftige Weltmeister
Nutzniesser des Abflugs des Mercedes-Duos war letztlich jedoch nicht Ferrari, sondern Max Verstappen. Die Konkurrenz verneigte sich vor einem Teenager. Daran, dass der 106. GP-Sieger in der Geschichte der Formel 1 dereinst auch Weltmeister wird, gibt es kaum Zweifel.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 15.05.2016, 13:30 Uhr