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Formel 1 «Hamiltons Wechsel zu Mercedes als Basis zum Titel»

Für SRF-Experte Michael Stäuble ist Lewis Hamilton der logische und verdiente Formel-1-Weltmeister. Dass der Brite 2012 allen Unkenrufen zum Trotz von McLaren zu Mercedes wechselte, habe sich nun ausgezahlt.

Resultate

Wie die meisten meiner Kollegen hatte ich mir zwei Sachen gewünscht: Keine WM-Entscheidung durch einen technischen Defekt und keine Entscheidung wegen der doppelten Punkte.

Ersteres hat sich zwar nicht ganz erfüllt, Nico Rosberg wurde wegen eines ERS-Ausfalls nur 14. Aber es war ja nicht der Defekt, der die Entscheidung brachte. Diese war schon in der ersten Rennhälfte gefallen, genau gesagt, am Start. Hamilton: «Das war wohl der beste Start meiner ganzen Karriere!» Es half dem Briten sicher, dass Rosbergs Start ziemlich misslang.

Michael Stäuble
Legende: SRF-Kommentator Michael Stäuble. SRF

Eindrücklich war, wie Hamilton das Rennen danach kontrollierte. Rosbergs einzige Chance wäre ein Ausfall des Teamkollegen gewesen, anders wäre Hamilton nicht zu schlagen gewesen.

Hamiltons Argumente in den Rennen

Dank der doppelten Punkte wird Hamilton nun Weltmeister mit gigantischen 67 Punkten Vorsprung. Die Regelung, die vor dem Finale als grösstes Handicap des Briten betrachtet wurde, wirkt sich nun zu seinem Vorteil aus. Doch auch ohne «Abu Double» wären es immerhin 42 Punkte Vorsprung gewesen.

Hamilton ist der logische, verdiente, der richtige Weltmeister. Allein seine 11 Siege in 19 Rennen sind ein starkes Argument. Die Tatsache, dass er im Qualifying-Duell gegen Rosberg deutlich verlor (7:12) wertet seine Leistung in den Rennen noch auf.

In der zweiten Saisonhälfte wurde Hamilton je länger je konstanter. Dreimal (in Monza, Suzuka und Austin) rang er Rosberg im Zweikampf auf der Strecke nieder und siegte, obwohl er hinter seinem Teamkollegen gestartet war.

GP Ungarn als Highlight

Höhepunkt war aber ein Rennen, das der Brite nicht gewinnen konnte: Der GP von Ungarn. Hamilton startete nach einem Fahrzeugbrand im Qualifying aus der Boxengasse, Rosberg auf Pole. Trotz dieses Handicaps gelang Hamilton der Sprung aufs Podest (3.), Rosberg wurde Vierter.

Im Grunde hatte Lewis Hamilton die Basis zum Titelgewinn schon viel früher geschaffen. Im Jahr 2012, als er sich überraschend entschied, die Nestwärme bei McLaren zu verlassen und zu Mercedes zu wechseln. Ich kenne niemanden, der den Wechsel damals nicht als Abstieg gewertet hätte. Doch schon Anfang 2013 waren wir alle klüger.

Der Dank an Ross Brawn

«Ross Brawn, der damalige Teamchef war es, der mich zum Wechsel überredete, nicht Niki Lauda, wie viele glaubten», verriet Hamilton in Abu Dhabi. Eine schöne Hommage an den Mann, der mit Benetton, Ferrari und BrawnGP Weltmeister geworden war, aber nicht mit Mercedes.

Hamiltons Titel und seine Widmung werden dem Ex-Teamchef ein ganz besonderes Geschenk bereiten. Ross Brawn feiert nämlich heute seinen 60. Geburtstag.

Sendebezug: SRF info, sportlive, 23.11.14 13:50 Uhr

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