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Er sei nicht überrascht von den Geschehnissen um das Sauber-Team, sagte Nico Hülkenberg im Rahmen der freien Trainings zum GP von Australien. «Weil ich einmal Teil des Teams war und weil ich weiss, wie es da zugeht», erklärte der Deutsche gegenüber dem TV-Sender Sky. Der Force-India-Pilot warf Sauber damit indirekt vor, schon seit längerer Zeit zu vielen Fahrern gleichzeitig ein Cockpit zu versprechen.
Lauda fordert Cockpit für Van der Garde
Die heftige Kritik Hülkenbergs stiess bei TV-Experte Marc Surer auf offene Ohren. Der Schweizer bezeichnete den Rechtsstreit um Giedo van der Garde als «Trauerspiel». Surer stützte Hülkenbergs Standpunkt mit folgender Aussage: «Wir wissen, dass Sauber seit einiger Zeit ums Überleben kämpft, dass sie knapp bei Kasse sind und alle Mittel in Bewegung setzen, damit sie es überstehen.» Dies sei nun offenbar schiefgegangen.
Ex-Weltmeister Niki Lauda forderte Team-Chefin Monisha Kaltenborn gar dazu auf, sich zu entschuldigen und Van der Garde fahren zu lassen. «Es ist absolut unfair und falsch, Verträge zu machen, die man nicht einhält», sagte der Aufsichtsrat des Mercedes-Teams dem Fachportal motorsport-magazin.com .
«Auch dieser kleine Tsunami wird vorübergehen»
Mercedes-Teamchef Toto Wolff äusserte sich vorsichtiger. Mit vorschnellen Verurteilungen wolle er sich zurückhalten, da er nicht im Detail wisse, welche Verträge unterschrieben worden seien. «Es sind natürlich keine News, die wir am ersten Rennwochenende der Saison brauchen. Aber auch dieser kleine Tsunami wird vorübergehen», sagte Wolff gegenüber SRF.
Es sei keine ideale Situation für die Formel 1, das liesse sich durchaus sagen, meinte auch Maurizio Arrivabene. «Das ist eine komplexe Situation», befand der Teamchef von Ferrari. Auch wenn Sauber mit Ferrari-Motoren fahre und dadurch Kunde sei, herrsche Unabhängigkeit zwischen der «Scuderia» und Sauber, stellte er klar.
Sendebezug: SRF 1, Tagesschau, 13.03.2015, 12:45 Uhr