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Formel 1 Man of the Race: Felipe Massa

Das hat Felipe Massa sich verdient. Was für ein Rennen! Was für ein Aufbäumen, nachdem er am Freitag, nach dem vierten Crash an drei Rennwochenenden wie ein Häufchen Elend am Pistenrand gesessen hatte.

Michael Stäuble

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Der Formel-1-Kommentator von SRF schreibt regelmässig auf srf.ch/sport zu aktuellen Ereignissen in der F1-WM.

Gestartet von Platz 11, kam Massa von einer phänomenalen ersten Runde als Fünfter zurück: «Einer der besten Starts, aber wohl überhaupt die beste Startrunde meiner Karriere!» Nach Hamiltons Reifenplatzer schnupperte er am Podest, ehe ihm selber die Gummifetzen um die Ohren flogen. Fast eine volle Runde musste der Brasilianer auf drei Rädern zur Box schleichen.

Massa bangte um seine Sicherheit, denn er hatte keine Ahnung, weshalb der Reifen geplatzt war (Pirelli weiss es jetzt noch nicht). Er entschied: «Ich werde voll attackieren, möge Gott mit mir sein.»

Massas grosse Aufholjagd

11 Runden lang war er Letzter, bis kurz vor Rennhälfte. Dann arbeitete er sich nach vorn. Er kämpfte um Platz 9 gegen Pérez, er verlor, weil seine Reifen nachliessen. Er stoppte in Runde 36, lag auf Platz 13, da half der liebe Gott etwas nach. Vettels Getriebeschaden in Runde 42 und die Safety-Car-Phase nutzte Massa für einen Extra-Stopp. Er wechselte von hart auf weich.

Mit frischen Reifen startete der Brasilianer ein Feuerwerk, sieben Runden Spektakel, 5 Ueberholmanöver, 6. Schlussrang. Das hätte ihm nach dem Crash vom Freitag wohl kaum einer zugetraut.

Sauber – Freude über einen Punkt

Zahlreiche Berichte über die finanziellen Probleme des Hinwiler Rennstalls dominierten die Gespräche rund ums Sauber-Motorhome, da kam der erste Punktgewinn seit dem China-GP sehr gelegen. Nico Hülkenberg (ein Teammitglied, das es wissen muss, sagt: «Er ist der mit Abstand beste Fahrer, den ich in meiner Zeit bei Sauber erlebt habe!») fuhr zuverlässig und sicher durch das stürmische Renngeschehen. Einzige kritische Situation: Ein schleichender Plattfuss zwang den Deutschen, früher als geplant Reifen zu wechseln. Trotz des Handicaps rang er die Williams nieder. Das Maximum, was für ihn heute drin lag.

Bei Gutierrez‘ linkem Vorderreifen löste sich die Lauffläche (Delaminierung). Auch er musste einen Notstopp einlegen. Leider bemerkte man nicht sofort, dass auch der Frontflügel beschädigt war, so musste der Mexikaner nochmals zur Box: Schlussrang 14.

Als ob die Reifenplatzer von Hamilton, Massa, Vergne und Pérez nicht schon genügt hätten. Beide Sauber-Fahrer waren betroffen und übrigens auch Sieger Rosberg: «Zum Glück geschah das zu Beginn der Safety-Car-Phase, so konnte ich rechtzeitig zur Box fahren und Reifen wechseln.» Pirelli ist nun gefordert. Die anfängliche Vermutung, dass die Reifen beim Fahren über die Randsteine beschädigt wurden, wankt.

Man of the last 3 races – Paul Di Resta

Nach zwei Starts von P17 aus in Monaco und Montreal atmete der schottische Force India-Pilot nach der Silverstone-Qualifikation auf. P5, persönliche Bestleistung egalisiert! Doch vier Stunden nach dem Zeitfahren kam die Schock-Meldung: Di Resta + Auto waren zu leicht: Disqualifikation, letzter Startplatz!

Was tat Di Resta im Rennen? Er fuhr in die Punkteränge, wie schon in Monaco (von 17 auf 9) und Montreal (von 17 auf 7). Diesmal rollte er das Feld vom 21. Startplatz auf und wurde Neunter. Die Resta hätte in allen Rennen gepunktet, wenn ihm (und Sutil) nicht die Radmuttern in Malaysia einen Streich gespielt hätten.

Nur Kimi Räikkönen hat in diesem Jahr öfter gepunktet als Di Resta. Der Finne hat heute einen Rekord aufgestellt: 25 Punkteränge in Folge.

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