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Formel 1 Man of the Race – Fernando Alonso

Für SRF-Kommentator Michael Stäuble ist Fernando Alonso der Man of the Race in Barcelona. Mit seinem Sieg stiess der Spanier in den Formel-1-Olymp vor.

Wenn Alonso in Spanien gewinnt, werden wir von emotionalen Bildern nur so überschwemmt - siehe Valencia vor knapp einem Jahr, als Fernando auf der Auslaufrunde aus dem Auto stieg und die Fans grüsste. Doch dieser 3. Alonso-Triumph in Spanien, der 2. in Barcelona, ist in vielerlei Hinsicht speziell.

Es ist die Aufnahme von Alonso in den Formel 1-Olymp. Mit 32 Siegen liegt er in der ewigen Rangliste alleine an 4. Stelle, hinter Schumacher, Prost und Senna, die zusammen 14 WM-Titel gefeiert haben. Bislang hatte er sich Platz 4 noch mit Nigel Mansell geteilt.

Es ist der erste Sieg in Barcelona, der von einem Startplatz ausserhalb der Top 3 erreicht wurde.

Bemerkenswerte Worte von Alonso

Ferrari hatte am Sonntag das schnellste Auto und konnte mit den Reifen wenigstens so vernünftig umgehen, dass man mit vier Stopps durchkam. Verfolger Räikkönen konnte dank gutem Reifen-Management in der zweiten Rennhälfte noch auf 3 Stopps umstellen. Der Preis dafür: Die Rundenzeiten waren zu langsam, um Alonso noch zu gefährden.

Bemerkenswert waren auch die Worte Alonsos ans Publikum: Ich weiss, dass es gerade in der jetzigen Zeit für viele von Euch ein finanzieller Kraftakt war, überhaupt hierher zu kommen, und deshalb danke ich Euch ganz besonders.

Sauber – Verschenkte Punkte und ein Befreiungsschlag von Gutierrez

Sauber-Ersatzfahrer Robin Frijns gewann das GP2-Rennen am Samstag und fuhr am Sonntag nochmals aufs Podest. So etwas regt die Phantasie an: «Wird Gutierrez bald durch Frijns ersetzt?» wurde ich gefragt.

Esteban Gutierrez gab die Antwort auf der Strecke, und dafür verdient er ein grosses Kompliment. Nicht unbedingt, weil er erstmals in seiner Karriere zwei Führungsrunden geniessen durfte. Das war vor allem die Folge eines etwas späteren Boxenstopps, es brauchte dazu aber auch 12 fehlerfreie Startrunden.

Statistische Anerkennung gibt es für die schnellste Rennrunde (auch das lag an seiner Strategie, Gutierrez‘ 4. Stopp war der letzte des ganzen Feldes, also konnte er mit frischen harten Reifen und wenig Benzin im Tank so richtig auf die Tube drücken).

Zuverlässig, schnell, reifenschonend

Ein dickes Lob und Applaus gibt’s für ein starkes Rennen und den Vorstoss von Startplatz 19 auf Rang 11, wobei er einzig zwei Ränge durch die Ausfälle von Vergne und Grosjean erben konnte. Gutierrez fuhr zuverlässig, schnell, reifenschonend und mit der nötigen Aggressivität. 0,3 Sekunden fehlten zu Rang 10. Ein WM-Punkt wäre natürlich die Krönung gewesen.

Grosse Klasse, wie er dem gewaltigen Druck standhielt, der sich durch die vielen Fehler der vergangenen Rennen aufgestaut hatte. Eine Strafe aus dem Qualifying, weil er Kimi Räikkönen aufgehalten hatte, half auch nicht. Dabei war es nur bedingt seine Schuld. Chefdesigner Matt Morris räumte ein: «Wir hätten Esteban warnen müssen.» Doch Gutierrez steckte am Sonntag alles weg.

Gutierrez' gute Leistung, Hülkenbergs Pech

Auch wenn ihm der erste WM-Punkt der Karriere um 3 Zehntelssekunden entging, der Mexikaner hat gezeigt, dass er und der Sauber C32 besser sind, als was wir in den letzten Rennen und im Qualifying von Barcelona gesehen hatten.

Ärgerlich war der Fehler beim Boxenstopp von Nico Hülkenberg. Zu jenem Zeitpunkt lag der Deutsche auf Platz 7. Ihn trifft keine Schuld. Die Ampel wurde auf grün gestellt, obwohl Vergnes Toro Rosso heranfuhr. Die Freigabe kam wenige Zehntelssekunden zu früh. Hülkenberg kollidierte mit dem Franzosen.

Der Reparatur-Stopp und die Strafe kosteten 45 Sekunden und wohl ein paar WM-Punkte, welche das Team dringend braucht. Aber in der Renn-Hektik ist ein Fehler so schnell passiert! Es bleibt die Zuversicht, dass Fahrer und Auto in den zukünftigen Rennen für Punkte gut sind.

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