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Zweifel darüber, ob der diesjährige Formel-1-Weltmeister aus dem Mercedes-Team stammen wird, gibt es praktisch keine. Offen ist einzig, ob dieser nun Lewis Hamilton oder Nico Rosberg heissen wird.
Am Wochenende wurden die Karten in Singapur neu gemischt. Nachdem der Deutsche die WM-Wertung während vier Monaten angeführt hatte, liegt Hamilton nach seinem 7. Saisonsieg beim Nacht-GP wieder vorne - wenn auch nur um 3 Punkte.
Rosberg: «Besser kann es nicht kommen»
Für Rosberg ist es das erste Mal seit seinem Debüt vor 8 Jahren, dass er im Formel-1-Zirkus nicht nur mitfährt. 5 Rennen vor Schluss hat der 29-Jährige realistische Chancen auf seinen ersten WM-Titel. «Natürlich hat sich meine Situation dadurch verändert, aber ich bin immer noch der gleiche Nico», stellt der Deutsche klar.
Spätestens seit dem teaminternen Zwischenfall in Belgien, wo Rosberg nach einem Überholversuch das linke Hinterrad des Briten beschädigte und diesen so zur Aufgabe zwang, geht es bei den «Silberpfeilen» aber nicht mehr nur um Resultate. Vielmehr dominieren seither Schlagzeilen wie «Beste Feinde» oder «Krieg der Sterne».
Davon lässt sich Rosberg, der sich selbst mehr als rational statt emotional beschreibt, allerdings wenig beeindrucken. Für ihn ist klar: «Ein interner Kampf mit Lewis, besser kann es nicht kommen. Ich bin stolz darauf, dass wir dem Sport mit dem Duell etwas Gutes tun.»
Wieviel ist der Teamgedanke wert?
Gerade weil Rosbergs grösster Rivale im Kampf um den WM-Titel auch sein Teamkollege ist, birgt die Situation aber auch Schwierigkeiten. Letztlich gehe es für ihn als Fahrer darum, einen Kompromiss zu finden. Zwar fahre er für Mercedes und müsse deshalb in erster Linie an das Team denken. «Aber es ist ein schmaler Grat. Irgendwann kommt die Linie, wo ich auch an mich selber denken möchte. Und mein Traum ist es, Weltmeister zu werden», so der 29-Jährige.
Nicht nur Rosberg hat für das nächste Rennen in Suzuka deshalb «volle Attacke» angekündigt. Auch WM-Leader Hamilton gibt sich kämpferisch: «In meinem Kopf bin ich nicht der Führende in der Meisterschaft. Es sind noch fünf Rennen übrig, und alles, was ich machen werde, ist das, was ich die letzten Rennen gemacht habe: in jeder Session angreifen.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlounge, 22.09.14 22:25 Uhr