Resultate
Der Sauber-Rennstall wartet vor den letzten 8 Saisonrennen noch immer auf die ersten WM-Punkte. Aber: «Beim letzten GP in Ungarn war Sauber so konkurrenzfähig wie noch nie in dieser Saison», sagt SRF-Kommentator Michael Stäuble. Adrian Sutil habe eine gute Pace mithalten können und sei einem Punktegewinn aus eigener Kraft nahe gekommen.
Probleme mit dem Reifenverschleiss offenbar gelöst
Positiv sei, dass der Deutsche im Rahmen seiner Zweistopp-Strategie mit den weichen Reifen 31 Runden durchgehalten habe. «Das lässt darauf schliessen, dass sie die Probleme mit dem übermässigen Reifenverschleiss in den Griff bekommen haben», so Stäuble.
Trotzdem: Für die Grossen Preise in Spa und Monza rechnet Stäuble nicht mit einem Durchbruch. «Das sind zwei Vollgas-Strecken, wo die Motorenstärke eine entscheidende Rolle spielt. Ich denke, dass Sauber mit dem Ferrari-Motor gegenüber den Mercedes-Teams noch im Nachteil ist.»
Mercedes: Eskaliert der «Stallkrieg»?
Hochspannung herrscht im Mercedes-internen Kampf um den WM-Titel. Die beiden Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamlton stellten am Freitag im Training zum GP von Belgien bereits wieder die Bestzeiten auf. Rosberg führt in der WM-Wertung nur 11 Punkte vor Teamkollege Hamilton. Der Brite sei eigentlich der schnellere Fahrer, glaubt Stäuble. «Aber er hat grössere Formschwankungen als Rosberg.»
An diversen Rennwochenenden 2014 ist es bei Mercedes zu internen Querelen gekommen (Rosbergs Qualifying-Trick in Monte Carlo, Hamiltons Überholblockade auf dem Hungaroring). «Bisher haben sie bewiesen, dass sie gute Fahrer sind. Sie lassen die nötige Vorsicht walten. Aber sie werden aufpassen müssen», warnt Stäuble vor einem regelrechten Stallkrieg.
Vettel muss sich aufraffen - Räikkönens letzte Chance
Enttäuschend verlief die Saison für Titelverteidiger Sebastian Vettel. Der deutsche Red-Bull-Pilot liegt klar hinter Teamkollege Daniel Ricciardo zurück. Vettel habe in den Vorjahren oft von der Spitze aus gewonnen und sei sich die Positionskämpfe - anders als Ricciardo - vielleicht nicht mehr gewohnt, sagt Stäuble. Er schreibt den Wahl-Schweizer aber nicht vollständig ab: «Vettel hat sich bisher eigentlich immer in der 2. Saisonhälfte steigern können.»
Ein kapitales Rennen wird Spa für Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen. «Spa ist seine Lieblingsstrecke. Er hat dort 4 Mal gewonnen - so oft wie nirgendwo sonst. Aber er muss jetzt wirklich zeigen, was er kann. Sonst frage ich mich, ob Ferrari gewillt ist, den Vertrag bis 2015 zu erfüllen. Es gibt genügend junge Fahrer, die heiss auf seinen Platz sind.»
Sendebezug: Radio SRF 4 News, Nachmittagsbulletin, 22.8.14, 17:17 Uhr