Wo kann Frau oder Mann am Steuer des eigenen Autos am Rennwochenende fast eine komplette Runde auf der GP-Strecke drehen? In Monaco! Die grosse Einschränkung: Freie Fahrt hat man nie und vorwärts kommt man zuweilen im Schritttempo, zudem ist Überholen unbeliebt.
Formel-1-Geschichte rundum
Dennoch: Es ist etwas Einzigartiges, sich zwischen den hohen Sicherheitszäunen durch die Stadt zu bewegen. Formel 1-Geschichte vor dem Auto, daneben und im Rückspiegel.
Die Start-/Zielgerade ist gesäumt von Bäumen und über allem thront die Fürstenloge. Die Steigung von Sainte Devote Richtung Casino ist steiler, Mirabeau und die Haarnadel noch enger als vermutet. Danach in den Tunnel, dem Hafen entlang durch die Schikane und ums Schwimmbad - unvorstellbar, dass hier jemand auf knapp 300 km/h beschleunigt.
29 Minuten statt 75 Sekunden
Zum Schluss Rascasse und Anthony Noghes (benannt nach dem Gründer des GP) und «schon» ist die Runde zu Ende. Gedauert hat das Ganze im Privatfahrzeug 29 Minuten. Zum Vergleich: Nico Rosberg hat 2014 die Pole in 1:15:989 geholt.
Nur 3,337 Kilometer misst die kürzeste Strecke der Formel 1 und dennoch hat sie die grösste Ausstrahlung. Wer es selber erleben will: Am Freitagnachmittag vor dem Rennen ist die Strecke für alle offen - schneller als mit dem Auto geht es zu Fuss. Zudem kann man dann noch in einer der unzähligen Bars verweilen und die grossen Yachten genauer inspizieren.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 22.05.2015, 22:20 Uhr.