Charles Leclerc hat nach 2 schlimmen Unfällen mit Todesfolge Änderungen an der Strecke in Spa-Francorchamps angeregt. «Wir sollten auf der Gerade nach Eau Rouge ( Hochgeschwindigkeitsschikane, Anm. d. Red. ) auf der linken und rechten Seite etwas mehr Platz haben», sagte der 25-jährige Ferrari-Pilot.
«Wenn man die Kontrolle über das Auto verliert, trifft man die Wand – und dann sind die Chancen sehr gross, dass man auf der Strecke im Weg steht.» Bei einem Unfall Anfang Juli war genau das von Leclerc geschilderte Szenario eingetreten: Der Wagen des niederländischen Nachwuchsfahrers Dilano van't Hoff wurde auf der Gerade stehend mit hoher Geschwindigkeit getroffen . Van't Hoff kam dabei ums Leben.
Regen erhöht das Risiko
Vier Jahre davor war bereits Leclercs Freund Anthoine Hubert bei einem Formel-2-Rennen verstorben, ebenfalls an der Stelle nach Eau Rouge. Der Vorschlag des Ferrari-Fahrers wäre nur mit grösseren Umbaumassnahmen umsetzbar. Dennoch sei es «eine Änderung, mit der wir uns in Zukunft beschäftigen sollten», sagte Leclerc.
Die Strecke in Spa ist zwar extrem beliebt bei den Fahrern, gleichzeitig birgt sie aber gefährliche und sehr schwierige Passagen. Am Donnerstag regnete es ununterbrochen, die Wetterprognose für das letzte Rennwochenende vor der Sommerpause der Formel 1 ist schlecht.
«Wir sehen wirklich nichts, wenn es regnet. Das ist nicht übertrieben», sagte Leclerc. «Das verursacht viele Unfälle, einfach, weil wir nicht schnell genug reagieren können.» Auch Mercedes-Pilot George Russell warnte als Vertreter der Fahrer-Gewerkschaft: «Jeder will Rennen fahren, aber wenn man mit 320 Stundenkilometern die Gerade entlang rast und keine 50 Meter weit sehen kann, wird es schwere Vorfälle geben.»
Gerade wegen der Witterung appellierte Russell an die Rennleitung: «Sie haben eine grosse Verantwortung an diesem Wochenende. Natürlich ist es für niemanden perfekt, ein Rennen abzusagen. Aber wir wollen nicht einen weiteren schweren Unfall sehen, wie es ihn gerade gab.»
Verstappen sieht kein Problem
Weltmeister Max Verstappen, der am vergangenen Wochenende in Ungarn seinen 7. Sieg in Serie gefeiert hatte , zeigte sich dagegen gelassener. «Es können immer Dinge besser gemacht und verbessert werden. Aber wir fahren auch in Monaco, was viel gefährlicher ist als hier», sagte der Niederländer.
«Unfälle passieren leider. Es sind extrem unglückliche Situationen gewesen, es gibt nicht viel, was man ändern könnte, damit man es sicherer macht», so Verstappen. «Es ist unglücklich, dass es zweimal in so kurzer Zeit hier in Spa passiert ist.»