Seit 2019 ist Antonio Giovinazzi beim Rennstall Alfa Romeo mit Sitz im schweizerischen Hinwil unter Vertrag. Mit seinem Team läuft es ihm und Teamkollege Kimi Räikkönen in dieser Saison noch nicht. Nur im allerersten Rennen holte Giovinazzi 2 Punkte für Alfa Romeo. Dieses Wochenende steht der GP von Mugello an. SRF Sport hat dem 26-Jährigen auf den Zahn gefühlt.
SRF Sport: Zum ersten Mal in der Geschichte gibt es 3 Rennen in Italien. Wie ist das für Sie?
Antonio Giovinazzi: Es ist wunderschön, dass ich als Pilot zum ersten Mal 3 Rennen im eigenen Land machen kann. Es ist ein Privileg und eine grosse Ehre. Man fühlt sich wohl hier, man isst gut, es sind wunderschöne Rennen.
Alle Fahrer schwärmen von Mugello. Sie auch?
Es ist für mich Neuland. Ich habe hier erst einen Test in der DTM-Kategorie absolviert. Aber ich hatte grosse Freude bei der Besichtigung. Es ist ein sehr spezieller Circuit. Besonders für jene Art Autos, die momentan in der Formel 1 fahren. Es hat viele ganz schnelle Kurven. Wir werden mit Sicherheit Freude haben.
Es wird extrem wichtig, sich im Qualifying möglichst weit vorne zu platzieren.
Das Überholen wird schwierig, oder?
Ja, die einzige Stelle, an der das Überholen gut möglich ist, ist ganz zu Beginn vor der 1. Kurve. Somit wird es extrem wichtig, sich im Qualifying möglichst weit vorne zu platzieren.
Ja, wir haben Fehler gemacht. Das Wichtige ist, dass man aus diesen Fehlern lernt. Es ist schwierig zu verstehen, was genau passiert war. Wir hatten uns etwas verloren.
Blicken wir kurz zurück nach Monza – und auf den unglücklichen Boxenstopp. Was ist da genau passiert?
Es war ein sehr chaotischer Moment. Ja, wir haben Fehler gemacht. Das Wichtige ist, dass man aus diesen Fehlern lernt. Es tut sicher weh, es wäre eine gute Chance gewesen, Punkte zu holen. Es ist schwierig zu verstehen, was genau passiert ist. Wir hatten uns etwas verloren. Aber wir müssen nach vorne schauen.
Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Saison?
Für uns als Team ist es eine schwierige Saison. Wir legen uns wirklich ins Zeug. Aber ich bin zufrieden mit dem Teil, den ich beitragen kann. Die Punkte, die ich im ersten Rennen geholt habe, waren wichtig. Auch die Qualifyings waren oft gut. In den Rennen gibt es sicherlich Verbesserungspotenzial. Wir haben uns gegenüber dem letzten Jahr aber in vielen Punkten steigern können.
Worin genau?
Beim Start beispielsweise. Da bin ich immer besser rausgekommen, konnte so eine schnelle erste Runde fahren. Und in den Qualifyings konnte ich bereits in den letzten Jahren zeigen, dass ich schnell bin.
Ich bin mir sicher, dass wir noch den einen oder anderen Punkt holen können.
Wollen wir über das Auto reden? Oder ist das ein heikles Thema?
Es ist wirklich schwierig. Wir geben uns wirklich Mühe, uns auf die grössten Defizite unseres Autos zu konzentrieren. Wir versuchen, uns hier stets zu verbessern. Im Vergleich zum Saisonbeginn haben wir schon ein paar Anpassungen gemacht. Wir sind noch vor Haas und Williams klassiert. Wir müssen weiter gut arbeiten und ich bin mir sicher, dass wir noch den einen oder anderen Punkt holen können.
Das Team hat mir ermöglicht, in der Formel 1 Fuss zu fassen. Das Ziel ist, dass ich hier bleiben kann.
Blicken wir voraus: Ihre Zukunft ist noch ungewiss. Können Sie uns etwas verraten?
Leider weiss ich selbst noch nichts. Ich wäre sicher glücklich, hier zu bleiben. Das Team hat mir ermöglicht, in der Formel 1 Fuss zu fassen. Wir arbeiten gut zusammen. Das Ziel ist, dass ich hier bleiben kann.
Zum Schluss: Wie gross ist die Motivation, in Mugello ab morgen erstmals auf die Strecke zu dürfen?
Enorm gross! Es ist Neuland, ich habe wie gesagt erst einen Tag im Simulator verbracht. Aber die langen Kurven gefallen mir wirklich. Es wird eines der schönsten Rennen der Saison. Ich freue mich, das auszuprobieren.
Das Interview führte Michael Stäuble.