Als Guanyu Zhou 2004 im Alter von 5 Jahren Michael Schumacher und Co. beim GP Schanghai ihre Runden drehen sah, wusste er: Das will ich auch. Im nächsten Jahr ist es nun so weit, Zhou erhält als erster Chinese in der Geschichte der Formel 1 ein Cockpit. Der 22-Jährige fährt zukünftig bei Alfa Romeo an der Seite von Valtteri Bottas.
«Ich habe von klein auf davon geträumt, in dem Sport, den ich mit Leidenschaft betreibe, so hoch wie möglich aufzusteigen», sagte Zhou: «Und jetzt ist dieser Traum wahr geworden.» Antonio Giovinazzi muss für ihn Platz machen, Räikkönen beendet seine Karriere.
Formel 1 will in China Fuss fassen
Aber nicht nur für Zhou erfüllt sich ein Traum, auch die Formel 1 sehnt sich schon lange nach einem Star aus dem Reich der Mitte. China ist für die Hersteller in der Königsklasse ein riesiger Markt, auf dem noch mehr Geld umgesetzt werden kann, gerade erst wurde der Vertrag mit dem Grand Prix in Zhous Heimatstadt Shanghai bis ins Jahr 2025 verlängert. Angeblich bringt Zhou ein Sponsorenvolumen in Höhe von 25 Millionen Dollar (knapp 22 Millionen Euro) mit zu Alfa Romeo.
«Ich weiss, dass viele Hoffnungen auf mir ruhen werden. Und wie immer werde ich das als Motivation nehmen, besser zu werden und mehr zu erreichen», sagte Zhou, der seit 2019 in der Formel 2 fährt und kurz vor Saisonende in der Gesamtwertung auf Rang zwei hinter Oscar Piastri (Australien) liegt. Von 2014 bis 2018 gehörte «Joe» der Fahrerakademie von Ferrari an, 2019 wechselte er in die Renault Sport Academy.
Der erste chinesische Fahrer in der Formel 1 zu sein, ist ein Durchbruch in der Geschichte des chinesischen Motorsports.
Zhous Landsmänner Ma Qinghua (2012 und 2013 für HRT und Caterham) sowie Adderly Fong (2014 für Sauber) schafften es ebenfalls in einen Formel-1-Wagen, konnten aber keinen Stammplatz ergattern. «Der erste chinesische Fahrer in der Formel 1 zu sein, ist ein Durchbruch in der Geschichte des chinesischen Motorsports», sagte Zhou. Davon träumte er seit 2004.