Es ist eine Saison zum Vergessen, die Ferrari bislang erlebt. 2019 in der Konstrukteurs-Wertung noch auf Platz 2, folgt beim italienischen Rennstall Ernüchterung auf Ernüchterung. In den letzten beiden Rennen holte Ferrari keinen einzigen Punkt.
Seine Fahrer Charles Leclerc und Sebastian Vettel belegen in der WM die Plätze 7 respektive 13. Bei den Konstrukteuren liegt man bloss auf Rang 6.
Vorne mitfahren? Nein!
Marc Surer, SRF-Experte und ehemaliger Fahrer, findet klare Worte zum Ferrari-Fiasko. «Es ist ein krasser Absturz», sagt der 68-Jährige. «Vom Konzept her war Ferrari komplett auf dem Holzweg.»
Es gäbe zweierlei Gründe für die schlechten Resultate, glaubt Surer: «Einerseits die fehlende Motorenleistung. Andererseits ein Chassis, welches für einen stärkeren Motor gebaut worden ist.» Was es genau mit der Motorenleistung respektive dem Chassis auf sich hat, erläutert Surer in der Audio-Sequenz oben.
In der laufenden Saison werde es keine spektakuläre Auferstehung von Ferrari geben. Und auch für 2021 sind bei den Italienern nur bedingt Anpassungen möglich, prognostiziert Surer. «Sie müssten praktisch von Grund auf neu beginnen. Das Problem ist aber: Das dürfen sie nicht.». Schliesslich müsse auch in der kommenden Saison mit den jetzigen Autos gefahren werden. «Ferrari kann sein Auto höchstens aerodynamisch verändern. Das könnte wenigstens ein bisschen helfen.»
Deshalb zeichnet Surer für Ferrari hinblicklich 2021 ein eher düsteres Bild. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie einen riesigen Sprung machen werden. Die Motorenleistung wird weiter fehlen. Eine kleine Verbesserung traue ich Ferrari zu. Aber vorne mitfahren? Nein!»