Mit welchen Worten Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff seinen Schützling Lewis Hamilton auf den Showdown in Sao Paulo einschwören wird, wissen wir nicht. Vielleicht tut er es auf ähnliche Weise, wie es sein Renningenieur Peter Bonnington stets über Funk tut: «It's Hammertime!» Heisst so viel wie: «Gib alles, was du hast. Jetzt.»
Um nichts anderes geht es in Brasilien. Der Brite muss liefern – sonst ist der Traum vom nie dagewesenen 8. WM-Titel wohl ausgeträumt. 4 Rennen vor Schluss liegt Titelverteidiger Hamilton 19 Punkte hinter Max Verstappen, dabei hatte der junge Herausforderer vor 3 Rennen noch 2 Zähler Rückstand auf den Serien-Weltmeister. Liegt Hamilton am Sonntagabend 24 oder mehr Punkte hinter dem Niederländer, kann der 36-Jährige nicht mehr aus eigener Kraft Weltmeister werden.
Brasilien liegt Hamilton nicht sonderlich
Von einer letzten Chance oder besonders grossem Druck will der Brite deswegen aber nicht sprechen. «Seit der Sommerpause ist doch in jedem Rennen ein Sieg Pflicht für uns», sagte er am Donnerstag vor dem Rennwochenende auf dem 4,309 Kilometer langen Kurs etwas ausserhalb des Stadtzentrums von Sao Paulo.
Nur: Zuletzt lieferte einzig Verstappen mit zwei Siegen in Serie – sein Red Bull wird auch in Interlagos wieder schneller eingeschätzt als der Mercedes. Und: Sao Paulo scheint nun wirklich nicht Hamiltons Strecke zu sein. Zwar wurde er hier in einem grossen Drama 2008 erstmals Weltmeister. Insgesamt gewann er in der Heimat seines Idols Ayrton Senna aber nur zweimal.
Verstappen nach Sprintrennen zweimal out
Über die Startaufstellung beim GP Brasilien entscheidet das Sprintrennen am Samstag. Verstappen sieht dem mit gemischten Gefühlen entgegen. Das in diesem Jahr eingeführte Format laufe für ihn «ganz gut», sagte er, aber «danach laufen die Hauptrennen schlecht». Zweimal schied der Niederländer nach den Sprints, für die es Extrapunkte gibt, nach einer Kollision mit Hamilton aus.