Vor Jahresfrist drehten sich Dominique Aegerters Gedanken fast ausschliesslich darum, nach zwei mässigen Jahren bei Kalex zurück zu Suter zu wechseln. Auf der Maschine des Konstrukteurs aus dem Zürcher Oberland waren dem Berner von 2011 bis 2014 sechs Top-3-Platzierungen in der mittleren WM-Klasse gelungen.
Am liebsten möchte ich bei Kiefer-Racing und Suter bleiben. Aber es ist eine Budget-Frage.
Nun steht beim Sieger des Moto2-Rennens vom Sonntag in Misano eine erneute Karrierenentscheidung an. Beim aktuellen Arbeitgeber Kiefer fühlt sich Aegerter zwar menschlich sehr wohl. Aber das Budget der ohne Hauptsponsor dastehenden Deutschen – und auch dasjenige von Hersteller Suter – ist begrenzt.
Weniger Tests und nur eine beschränkte Entwicklung des Motorrads werden die Folge sein. «Am liebsten möchte ich bei Kiefer-Racing und Suter bleiben. Aber es ist eine Budget-Frage», bestätigt Aegerter.
Die Chancen zwischen aktuellem und altem Team stehen fünfzig zu fünfzig.
Aegerter-Manager Robert Siegrist prüft darum auch andere Optionen. Neben Kiefer hat überraschend auch CarXpert-Teammanager Frédéric Corminboeuf Aegerter ein Vertragsangebot unterbreitet. Dabei hatte sich dieser erst im September 2016 im Streit von Aegerter getrennt.
Ex-Team lockt mit KTM-Maschinen
Gemäss Siegrist stehen die Chancen «zwischen aktuellem und altem Team fünfzig zu fünfzig. Wir müssen in den nächsten Tagen besprechen, was besser ist. Es geht um eine Güterabwägung zwischen einem Team, bei dem sich Dominique geborgen fühlt, und der Möglichkeit, KTM zu fahren.»
Corminboeufs Team kann Aegerter letzteres bieten: Auf die neue Saison hin startet das Ex-Team von Aegerter eine Zusammenarbeit mit dem österreichischen Motorrad-Hersteller KTM. Eine Entscheidung soll laut Aegerter bis zum GP von Aragon in zwei Wochen fallen.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 10.9.17, 12:05 Uhr