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Motorrad Lüthi und der steinige Weg zurück

Nach seinem schweren Unfall bei den Tests in Valencia hat Tom Lüthi bereits am vergangenen Wochenende beim GP of the Americas in Austin einen erfolglosen Comeback-Versuch gestartet. Dennoch bleibt der Emmentaler optimistisch, dass er bald wieder Rennen fahren kann.

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Am 14. Februar hatte sich Tom Lüthi bei Tests in Valencia nach einem Zusammenstoss mit dem Thailänder Ratthapark Wilairot Verletzungen am Ellbogen und der Schulter zugezogen. Mehrere Operationen waren nötig, um die Knochen des rechten Arms mit Metallplatten und Schrauben zu fixieren. Knapp 2 Monate nach dem Unfall sind die schweren Verletzungen bei weitem noch nicht ausgeheilt. Dennoch entschloss sich Lüthi, bereits beim GP in Austin einen Comeback-Versuch zu wagen.

Bedenken beim behandelnden Arzt

Angesichts der Schwere der Verletzungen ein sehr riskantes Unterfangen. Dies sieht auch der behandelnde Arzt Marc Mettler so: «Aus ärztlicher Sicht war es sicher nicht das Beste, so früh wieder auf das Motorrad zu steigen. Andererseits verstehe ich Tom gut. Es steht sehr viel auf dem Spiel für ihn.»

Grosse Ziele für 2013

Nach einer nicht immer nach Wunsch verlaufenen Saison 2012 hatte sich Lüthi sehr viel vorgenommen für 2013. Der ehemalige 125er-Weltmeister wollte endlich auch in der Moto2-Klasse den Titel einfahren. Durch den Unfall verpasste Lüthi bereits den Auftakt in Katar und damit erste wichtige Punkte. Umso wichtiger ist für ihn eine möglichst schnelle Rückkehr.

Lüthi: «Bin ein Kämpfer»

Dieser enorme Wille, nach einer Verletzung zurückzukehren, entspricht Lüthis Naturell. Vor 9 Jahren, als der heute 26-Jährige wegen eines Schlüsselbeinbruches ein erstes Mal bei Doktor Mettler in Behandlung war, fand man ihn am Tag nach der Operation bereits beim Liegestützen machen in seinem Krankenzimmer. «Ich wollte sehen, ob es hält», schmunzelt Lüthi, um anzufügen: «Ich bin ein Arbeiter, ein Kämpfer.»

Dossiertes Risiko in Austin

Dennoch agiert Lüthi auch in dieser schwierigen Situation nicht kopflos. Das bisweilen ungeduldig anmutende Unterfangen, bereits in Austin zurückzukehren, brach er nach den Trainings ab. Lüthi ist sich des Risikos bewusst. Gleichzeitig haben ihm die ersten Fahrten gezeigt, dass auch der Start beim GP in Jerez am 5. Mai keineswegs sicher ist.

Lüthi bleibt optimistisch

«Ich wollte es beim GP in Austin versuchen, weil die Fortschritte in den letzten 2 Wochen sehr gross waren. Jetzt weiss ich, dass dies noch nicht reicht. Aber wenn sich mein Zustand in den nächsten 2 Wochen erneut auf diese Weise verbessert, bin ich für Jerez zuversichtlich», sagte Lüthi. Zwar ist der Versuch in Texas gescheitert, Lüthis Optimismus und sein unbändiger Kampfgeist sind hingegen ungebrochen.

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