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Motorrad Marc Marquez läutet eine neue Ära ein

Mit nicht einmal 21 Jahren hat Marc Marquez die Spitze in seiner Sportart erklommen. So schnell wie er ist noch keiner MotoGP-Weltmeister geworden. Er ist aus besonderem Holz geschnitzt.

Es war ein kleiner Unfall, nur kurz im Fernseh-Bild zu sehen, aber er bringt das Wesen des neuen Töff-Superstars auf den Punkt.

Kein Blick zurück

Marc Marquez hält nach dem Gewinn des Titels auf der Ehrenrunde vor der Tribüne mit seinem Fan-Club an, steigt von der Maschine und will zu seinen Fans. Selbstverständlich folgen ihm Horden von Fotografen auf der Jagd nach dem exklusiven Bild.

Einer steht ungeschickt im Weg und wird von Marquez einfach umgerannt. Der Fotograf plumpst ziemlich heftig ins Kies, der teuren Ausrüstung tut der Aufprall ziemlich sicher auch nicht gut. Jeder normale Mensch würde - vielleicht nur kurz - stocken und schauen, ob nichts allzu Schlimmes passiert ist. Nicht so Marc Marquez. Er stürmt einfach weiter.

Entscheidende Rücksichtslosigkeit

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Herbert Zimmermann berichtet aus Valencia.

Marc Marquez ist im Umgang eigentlich angenehm. Ein zurückhaltender junger Mann, der mit seinem spitzbübischen Lächeln auch mal einen Streich verzeihen lässt. Diese sympathische Schale verdeckt, wie rücksichtslos Marquez ist, wenn er ein Ziel im Auge hat.

Das fahrerische Talent des neuen Weltmeisters steht ausser Zweifel. Es ist schon aussergewöhnlich. Aber gepaart mit diesem brutalen Charakterzug könnte dem Motorrad-Sport eine neue Ära bevorstehen: Die Nachfolge von Valentino Rossi, der den jungen Spanier als durchaus wesensgleich empfindet.

Am Anfang eines langen Weges

Valentino Rossi ist inzwischen neunfacher Weltmeister aller Klassen, für viele der beste Motorrad-Rennfahrer aller Zeiten. Entlang seines Weges zerbrachen viele Konkurrenten frustriert an seiner Stärke. Trotzdem bewundern ihn alle dafür. Marc Marquez hat gerade erst richtig Fahrt aufgenommen. Es werden noch viele seiner Gegner auf der Strecke bleiben, ohne dass er sich nach ihnen umschaut.

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