Tom Lüthi startet zwar in Le Mans «nur» ab Position 8 ins Rennen, doch seine Chancen auf einen Podestplatz sind gut. Das Qualifying fand bei äusserst schwierigen Bedingungen statt. Bei einsetzendem Regen galt es, so schnell wie möglich mit den Slick-Reifen eine schnelle Runde hinzulegen – das Ganze kam einer Lotterie gleich.
Deutliche Heilungsfortschritte
Falls es während des Rennens entgegen den Wettervorhersagen trocken sein sollte, wäre Lüthi gerüstet. Zum einen fuhr er in den freien Trainings bei trockenen Verhältnissen hinter dem Briten Scott Redding die zweitschnellste Zeit.
Zudem fühlt sich der Emmentaler deutlich besser als beim Comeback in Jerez (Rang 11) - obwohl ihm seine Verletzungen, die er sich beim schweren Unfall am 14. Februar in Valencia zugezogen hatte, noch immer Schmerzen bereiten und obschon immer noch viel Kraft im rechten Arm fehlt.
Weniger Schmerzen bei Regen
Viel wahrscheinlicher ist aber, dass der Le Mans-GP mit Regenreifen gefahren werden muss - und genau das könnte für den Berner die grosse Chance sein. Auch vor einem Jahr regnete es in Le Mans, und Tom Lüthi gewann überlegen.
Kommt hinzu, dass sich die Verletzungen am Arm im Regen weniger auswirken. «Im Nassen sind die Bremsmanöver viel sanfter. Dafür habe ich jetzt schon genug Kraft in Arm und Schulter», so Lüthi. Den Vorjahressieg zu wiederholen sei zwar nicht ausgeschlossen, aber ihm würden wegen der Verletzungspause wichtige Testkilometer mit dem Regen-Setup fehlen.
In Le Mans immer stark
Trotzdem: Den Circuit «Bugatti» hat Lüthi im Griff wie kaum eine andere Strecke. Er hat in Le Mans schon 3 Siege gefeiert. Falls er es erneut auf das Podest schaffen sollte, so käme das schon fast einer wundersamen Auferstehung gleich. Seit dem schrecklichen Unfall, der unter Umständen auch das Karriere-Ende hätte bedeuten können, sind erst 3 Monate vergangen.