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Neuer MotoGP-Weltmeister Quartararo: «El Diablo» will wie «Il Dottore» werden

Während sich Valentino Rossi in Misano von den Fans verabschiedet, hofft sein 20 Jahre jüngerer Yamaha-Nachfolger Fabio Quartararo, ebenfalls eine Legende zu werden.

Nachdem Fabio Quartararo vor einem Jahr in der zweiten Saisonhälfte richtiggehend eingebrochen war, krönte sich der 22-Jährige nun bereits 2 Rennen vor Schluss zum ersten französischen Weltmeister in der Königsklasse des Motorradsports.

«El Diablo», so sein selbst gewählter Übername, war in diesem Jahr tatsächlich teuflisch gut. «Ich habe eine halbe Stunde lang nur noch geweint», gestand er nach der Siegerehrung, noch immer mit Tränen in den Augen. Der WM-Titel sei unglaublich, doch nun träume er von der Titelverteidigung. «Um so eine Legende der Zukunft zu werden.»

Lob von Vorgänger Rossi

Quartararo brauchte ein wenig Zeit, um sich bei den «Grossen» zurecht zu finden. Als Junior ein veritables Wunderkind, schaffte er in vier Jahren in der Moto3 und Moto2 nur gerade einen Sieg und drei weitere Podestplätze. Nun ist er im dritten Jahr in der MotoGP ganz oben angekommen.

Fabio Quartararo jubelt nach dem WM-Titel
Legende: Auf dem Olymp angekommen Fabio Quartararo. imago images

Die Frage ist, ob er tatsächlich das Zeug zur Legende hat oder eher wie der letztjährige Weltmeister Joan Mir wohl eine Eintagsfliege bleiben wird. In die Fussstapfen von Valentino Rossi, der wohl grössten Legende in der Geschichte des Motorrad-Sports, ist er schon mal getreten.

Auf diese Saison hin hatte er im Yamaha-Werksteam die Maschine von Rossi übernommen, der für sein letztes Jahr zum Kundenteam wechseln musste. Bis zum legendären Rossi fehlen Quartararo allerdings noch 6 MotoGP-Titel.

Kampf der Legenden

Im nächsten Jahr dürfte ihm eine andere Legende, Marc Marquez, das Leben wieder richtig schwer machen. Der sechsfache Weltmeister trat in Misano wieder so dominant auf wie vor seinen Operationen an der rechten Schulter, die nach einem Sturz beim verspäteten Start in die letzte Saison in Jerez notwendig geworden waren.

«Heute ist nicht mein Tag, sondern der von Fabio», gab sich der 28-jährige Spanier bescheiden. «Er hat einen unglaublichen Job gemacht und den Titel verdient. Wir werden aber versuchen, ihm nächstes Jahr Schwierigkeiten zu bereiten.» Wer den riesigen Ehrgeiz des Honda-Fahrers kennt, der die MotoGP von 2013 bis 2019 fast nach Belieben dominierte, weiss, dass dies kein leeres Versprechen ist.

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