16 Schweizerinnen haben im vergangenen Winter Weltcup-Punkte gesammelt und damit entscheidend zum Sieg in der Nationenwertung beigetragen. Im breiten Kader der Österreicherinnen waren es über die ganze Saison gesehen sogar 28 Fahrerinnen.
So fleissig punktende «Top-Shots» wie Lara Gut-Behrami, Michelle Gisin, Corinne Suter oder Wendy Holdener hatte der ÖSV aber nicht in seinen Reihen. Unmittelbar vor dem Saisonstart ist aus diesem Erfolgs-Quartett allerdings nur Gut-Behrami zu 100 Prozent bereit.
Gut-Behrami konnte an Details feilen
Wendy Holdener ist beim Riesenslalom nach einem Unfall im Konditionstraining ebenso nicht am Start wie Corinne Suter, die sich noch von einer Knochenprellung erholt. Die im Sommer am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankte Michelle Gisin entscheidet am Samstag kurzfristig über einen Start.
In diesem Jahr kam vieles automatisch.
Damit ist Gut-Behrami im Team von Cheftrainer Beat Tschuor auf dem Rettenbachgletscher, wo sie 2013 und 2016 gewinnen konnte, die wohl einzige Trumpfkarte. Die 30-Jährige wird versuchen, nahtlos an ihre Hochform aus dem letzten Winter anzuknüpfen.
Die Vorbereitung der Tessinerin verlief vielversprechend, wie sie selbst sagt. «Wir konnten im Sommer an Details arbeiten. Früher waren es jeweils noch gröbere Dinge, weil mir noch technische Sachen gefehlt haben. In diesem Jahr kam vieles automatisch», sagt Gut-Behrami.
Weitere Fortschritte im Riesenslalom?
Nimmt man die letzte Saison als Massstab, liegt die Latte im Olympia-Winter hoch. Die Gesamtweltcup-Zweite war nicht nur aus Schweizer Sicht eine der grossen Überfliegerinnen: Gut-Behrami sammelte 6 Saisonsiege und 4 weitere Podestplätze. An der WM räumte sie mit Gold im Riesenslalom und Super-G sowie Bronze in der Abfahrt so richtig ab.
Den grössten Fortschritt hatte die Tessinerin dabei in ihrer einstigen Paradedisziplin Riesenslalom gemacht. Auf einen Weltcup-Sieg wartet sie in dieser Sparte zwar seit 2016. Spätestens mit dem WM-Titel hat Gut-Behrami aber bewiesen, dass mit ihr auch dort wieder zu rechnen ist. Vielleicht bereits in Sölden.