Zum Inhalt springen

Header

Video
Auslaufmodell Gletscher-Training: Umdenken ist gefragt
Aus Sport-Clip vom 10.07.2022.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 34 Sekunden.
Inhalt

Alternativen sind gesucht Sind Gletscher-Trainings bald Geschichte?

Die schmelzenden Gletscher stellen die Ski-Trainer vor Probleme. Das klassische Sommertraining ist kaum mehr möglich.

Über 1000 Athletinnen und Athleten tummeln sich normalerweise ab Mitte Juli auf dem Allalingletscher oberhalb von Saas-Fee. In diesem Jahr werden es deutlich weniger sein, denn das Sommerskigebiet wird nur zur Hälfte geöffnet.

Die warmen Temperaturen im Mai und Juni – laut Schätzungen von Glaziologen sind rund 3000 Tonnen Schnee geschmolzen – machen den Betreibern zu schaffen. Das klassische Sommertraining der Ski-Cracks ist so nicht mehr möglich. Die Verantwortlichen suchen nach Alternativen.

Trocken-Trainingsgerät als Alternative

Mit einem mobilen Trocken-Trainingsgerät versucht der Walliser Skiverband, die wegfallenden Gletschertrainings zu kompensieren. Die Nachwuchsfahrerinnen- und fahrer können damit auch in den Sommermonaten an der Technik feilen. Cheftrainer und SRF-Experte Didier Plaschy sagt dazu: «Warum nicht hier in drei Monaten die technische Grundausbildung machen? In 20 Minuten macht man 800 Schwünge, das ist wie einen Tag lang Skifahren.»

Neben dem neuen Trainingsgerät wird aber auch polysportiver trainiert. Schwimmen, Biken, Krafttraining und sogar Biathlon oder Skispringen: alles Sportarten, die im Wallis auf dem Trainingsplan stehen.

Wintersaison soll verlängert werden

Eine generelle Überarbeitung des Trainingsprogramms im Nachwuchsbereich schlägt der langjährige Ski-Trainer Osi Inglin vor. Die Wintersaison soll verlängert werden, dafür wird das Konditionstraining in die Sommermonate verlegt. Ein Programm, wie es beispielsweise in Norwegen bereits praktiziert wird.

Inglin, der das nationale Leistungszentrum Mitte leitet, hat im Frühling mit seinem Kader den Versuch gewagt. Das führte jedoch auch zu Problemen: «Es war leider nicht für alle möglich mitzumachen, da auch noch schulische Abschlussprüfungen im Raum standen. Die Lehrmeister wollten ihre Lehrlinge im Betrieb haben.»

Trotzdem will Inglin den veränderten Trainingsplan auch in Zukunft stärker forcieren. Denn Alternativen zum Gletschertraining sind, vor allem im Nachwuchsbereich, dringend notwendig.

SRF zwei, Sportpanorama, 10.7.2022, 18:00 Uhr;

Meistgelesene Artikel