Fast zwei Dekaden lang war Urs Lehmann bei Swiss-Ski tätig, 17 Jahre davon als Vorsitzender des Präsidiums. In dieser Woche kam der 56-Jährige in seinem neuen Engagement als CEO des Internationalen Ski- und Snowboard-Verbandes FIS zur Feuertaufe – beim jährlichen Herbst-Meeting der diversen FIS-Komitees in Zürich.
Eines der Themen, das dieser Tage häufig diskutiert wurde, ist die Sicherheit der Athletinnen und Athleten. Dies vor dem Hintergrund des kürzlich verstorbenen Italieners Matteo Franzoso. Der 25-Jährige war bei einem schlimmen Trainingssturz in Chile ums Leben gekommen.
Kontinuierliche Verbesserungen
«Dieses Thema wird uns immer begleiten, weil der Sport sich immer weiter entwickelt, aber auch die Materialien und die Präparation der Strecken», so Lehmann. «Was vor fünf Jahren vielleicht noch gereicht hat, reicht heute nicht mehr.» Konkret wolle man nun die Sicherheits-Standards von Trainingspisten verbessern. Aber damit sei es noch nicht getan. «Wir brauchen weitere Massnahmen, aber diese muss man zuerst definieren.»
Auch der Klimawandel beschäftigt die Führung der FIS. «Das betrifft uns alle. Bei Swiss-Ski habe ich angestossen, dass wir uns damit befassen, wie der Schneesport 2050 aussehen kann. Und was es braucht, um uns danach auszurichten. Das Gleiche müssen wir jetzt machen – nur aus globaler Sicht», so der 56-jährige Aargauer. Das Ziel seien nicht weniger Events, sondern eine nachhaltigere Planung, vor allem in Hinblick auf das Reisen.
«Wir wollen die Speed-Disziplinen fördern»
Eng damit verknüpft ist der Rennkalender, der in den letzten Jahren auch immer wieder hitzige Debatten ausgelöst hat. «Die Policy ist eine gleichmässige Verteilung – also gleich viele Abfahrten, Super-G, Slaloms und Riesenslaloms für beide Geschlechter.»
Das habe man in den letzten Jahren nicht immer geschafft, räumt Lehmann ein. «Aber es ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir wollen die Speed-Disziplinen stärker fördern, aber es ist aufwendiger. Einen Slalom kannst du an jedem Hang stecken, eine Abfahrt benötigt mehr Personal und mehr Material.»