Die Schweiz hat bei der Heim-WM der Junioren in Davos im grossen Stil abgeräumt. Mit 6-mal Gold, 2-mal Silber und 3-mal Bronze schwangen die Gastgeber im Medaillenspiegel klar obenaus.
Das freut auch Beat Tschuor, Nachwuchs-Chef bei Swiss-Ski: «Wir sind selbstbewusst aufgetreten und es hat funktioniert. Das ist cool und zeigt, dass die Nachwuchs-Arbeit in der Schweiz funktioniert.»
Marco weiss, was er kann, und er ist mental sehr, sehr stark.
Den Mammutanteil am durchschlagenden Schweizer Erfolg hatte Marco Odermatt. Der Nidwaldner gewann am Jakobshorn 5 Goldmedaillen. Das hatte vor dem 20-Jährigen noch keiner geschafft.
«Marco ist ein geerdeter Bursche, der jetzt nicht abhebt. Er weiss: Der nächste Schritt ist wichtig», sagt Tschuor. «Ich denke, er wird nicht allzu grossen Druck verspüren. Er weiss, was er kann, und er ist mental sehr, sehr stark.»
Der Riesenslalom als Anhaltspunkt
Wie stehen denn Odermatts Chancen auf einen Durchbruch bei den Grossen? Schaut man beispielsweise auf die Abfahrts-Siegerliste bei den Junioren, fällt auf: Nur 4 der 18 Junioren-Weltmeister seit 2000 haben auch im Weltcup mindestens einen Sieg herausgefahren – Daniel Albrecht und Beat Feuz sowie der Slowene Bostjan Kline und der Österreicher Romed Baumann.
Anders schaut es bei Odermatts Paradedisziplin, dem Riesenslalom, aus. Seine Vorgänger wie Henrik Kristoffersen, Alexis Pinturault, Matthieu Faivre oder Marcel Hirscher schafften auch im Weltcup den ganz grossen Durchbruch.
Junioren-Abräumer gleich Weltcup-Sieger?
Und noch etwas gibt Grund zur Hoffnung, dass Odermatts Name dereinst auch in den Weltcup-Siegerlisten auftauchen wird: Die 4 erfolgreichsten Junioren im Nachwuchs neben Odermatt – Kristoffersen, Benjamin Raich, Hirscher und Kjetil André Aamodt – kamen ausnahmslos alle gross raus.
Sendebezug: Radio SRF 3, 06.02.18, Nachrichten, 16:00 Uhr