Es ist ein happiger Einstieg: Bernhard Russi spricht über den Tod seines Vaters, das tödliche Lawinenunglück seiner ersten Frau Michèle, die schwere Behinderung seiner Schwester Madeleine und den plötzlichen Tod seines Bruders Pius. «Es ist sicher kein alltäglicher Film und es sind keine alltäglichen Themen – auch für mich nicht. Man wird zwei, drei Mal leer schlucken», war sich der Andermatter denn auch bewusst.
Ich bin relativ nah am Wasser gebaut.
Doch er hoffte an der Premiere im Kino Wengen, dass das Ende so sei, dass man zufrieden aus dem Film raus gehen könne. Wie nah ihm selber der Dok von Regisseur Michael Bühler geht, wurde an der Eröffnungsrede offensichtlich. Russi begrüsste die illustren Gäste auf Englisch, Französisch und Schweizerdeutsch und musste das eine oder andere Mal mit den Tränen kämpfen. «Ich bin relativ nah am Wasser gebaut», gab er denn auch unumwunden zu.
Klammer, Killy, Kernen – alle sind gekommen
Für die Erstaufführung vor den Lauberhorn-Rennen im Berner Oberland kamen zahlreiche Weggefährten Russis. So gaben ihm etwa die Ski-Legenden Jean-Claude Killy, Franz Klammer, Roland Collombin oder Bruno Kernen die Ehre. Aber auch Alt-Bundesrat Adolf Ogi, Gian Gilli und etwa Olympiasiegerin Tanja Frieden reisten eigens für den Dok an.
Während Bühlers fünfeinhalbjährigen Dreharbeiten mit Russi ist ein eindrücklicher Film entstanden. Neben tiefen Einblicken in sein Privatleben wird auch Russis Arbeit als Pistenbauer eng begleitet, so zuletzt an der Olympia-Piste für die Spiele 2018 in Pyeongchang. Und Bühler lernte neue Seiten an Russi kennen .
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 11.1.2017, 22:20 Uhr