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Ski alpin allgemein Swiss Ski trennt sich vom Abfahrtstrainer der Männer

Nach fast 20 Jahren ist Sepp Brunner bei Swiss-Ski nicht mehr erwünscht. Kritische Voten im Vorfeld der WM kosteten dem Abfahrtstrainer der Männer den Job.

Sepp Brunner hat von Swiss-Ski per Ende März die Kündigung erhalten. Der Entscheid sei ihm wenige Minuten vor der Heimreise aus Aspen vom Weltcup-Finale mitgeteilt worden, wie der Betroffene gegenüber SRF bestätigte. Als Grund für die Trennung nannte Swiss Ski unter anderem wiederholt illoyales Verhalten von Brunner gegenüber dem Verband.

Für mich ist die Trennung nicht nachvollziehbar.
Autor: Sepp Brunner

Gegenüber SRF äusserte Brunner grosse Enttäuschung aber auch Unverständnis über den Entscheid. «Für mich ist die Trennung nicht nachvollziehbar. Denn die Verantwortlichen haben nie das Gespräch mit mir gesucht.»

Kritik wegen Absage an Amerikaner

An den Titelkämpfen in St. Moritz hatte sich Brunner kritisch darüber geäussert, dass die Amerikaner trotz eines vereinbarten Deals nicht mit den Schweizern auf der Originalpiste mittrainieren dürften. Über diese Aussage ist er nun angeblich gestolpert.

«Wir haben den Amerikanern die Versprechungen gemacht. Weil ich genau weiss, dass unsere Mannschaft dann nächstes Jahr in Copper Mountain nicht mehr trainieren darf, konnte ich die Absage nicht akzeptieren», erklärte der 58-Jährige.

Unsere sportlichen Verantwortlichen hatten das Gefühl, dass Sepp Brunner für unseren Weg nicht der ideale Mann ist.
Autor: Markus Wolf Technischer Direktor Swiss Ski
Porträt von Markus Wolf, technischer Direktor Swiss Ski.
Legende: Markus Wolf Technischer Direktor Swiss Ski. Keystone

Von Seiten von Swiss Ski heisst es, dass auch eine neue Strategie Grund für die Trennung von Brunner ist. «Wir sehen ganz spezifische Herausforderungen in der Zukunft, gerade was die Durchlässigkeit der Kader betrifft. Unsere sportlichen Verantwortlichen hatten das Gefühl, dass Sepp Brunner für diesen Weg nicht der ideale Mann ist», erklärte Markus Wolf, technischer Direktor von Swiss Ski.

Brunner kann auch diesen Punkt nicht nachvollziehen: «Mit mir wurde nie darüber gesprochen, was die Ideen von Swiss Ski sind. Deshalb kann ich das nicht beurteilen.»

Enge Zusammenarbeit mit Feuz

Der Österreicher war eine langjährige und verdienstvolle Fachkraft im nationalen Verband. Unter anderem arbeitete er sehr eng mit Beat Feuz zusammen, unterstützte ihn mehrfach bei der Rückkehr nach Verletzungspausen und feierte mit seinem Schützling an der Heim-WM Gold in der Abfahrt.

Sendebezug: SRF 1, «Tagesschau am Mittag», 21.03.17, 12:45 Uhr

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