Das Interesse seit seinem Coup am 14. Februar hat merklich zugenommen. Sandro Viletta spürt dies auf der Strasse; im wahrsten Sinne des Wortes. So hat ihm seine Heimatgemeinde La Punt-Chamues-ch im Oberengadin die Sandro-Viletta-Strasse gewidmet.
Auch wird der 28-Jährige in der Öffentlichkeit häufiger angesprochen, diese Zeit für seine Fans nimmt er sich gerne. Und Viletta spürt die Folgen seines Olympiasieges in der Agenda. Die Verpflichtungen sind deutlich mehr geworden.
Äusserst willkommene Anlässe fallen darunter. Etwa die Einladung von Arjen Robben zu einem Bundesliga-Spiel der Bayern, für die Viletta schon als Bub die Daumen gedrückt hat. Am 12. April war er gegen Dortmund im Stadion und nur mit dem Ausgang der Partie (0:3) unzufrieden.
Neue Partner lassen auf sich warten
Noch nicht entscheidend hat sich die Goldmedaille dagegen auf sein Portemonnaie ausgewirkt. Swiss-Ski beförderte Viletta wohl in die Nationalmannschaft, weshalb der Rennfahrer nun zusätzliche Annehmlichkeiten geniesst. Gleichzeitig konnten mit bisherigen Sponsoren lukrativere Verträge ausgehandelt werden.
Neue Geldgeber sind aber noch nicht dazugekommen. «Ein einziger Sieg verändert nicht die ganze Welt. Sollte Sandro aber im nächsten Winter kontinuierlich starke Resultate herausfahren, dann dürfte dies einen positiven Effekt in Bezug auf neue Partnerschaften haben», glaubt Manager Giusep Fry.
Gespeicherte Bilder statt Worte
Trotzdem sagt Viletta: «Ich lebe im Sommer von meinem Triumph.» Immer wieder sei der spezielle Moment präsent, ebenso die emotionale Zeremonie.
Und solche Gedanken sind gemäss dem Bündner die beste Motivation für das harte Sommertraining. «Früher musste manchmal noch der Trainer mit Worten nachhelfen, doch heute helfen mir die Erinnerungen.»