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Vorfreude auf Comeback Kryenbühls Checkliste und Danioths immer gleicher Traum

Das Duo von Swiss-Ski musste die letzte Saison nach schweren Verletzungen abbrechen. Wie fern ist das Comeback noch?

Die Ski-Saison 2020/21: ein Winter der Schweizer Erfolge, der 9 WM-Medaillen, des Nationencup-Triumphs. Doch es war auch ein Jahr der schlimmen Stürze. Urs Kryenbühl und Aline Danioth mussten ihre Saisons mit schweren Verletzungen abbrechen. Nun blickt das Innerschweizer Duo sehnsüchtig in Richtung Comeback.

Ich muss wieder lernen, dass Stürze zur Arbeit gehören.
Autor: Urs Kryenbühl

Kryenbühl ist ins Schneetraining eingestiegen. «Ich fühle mich grundsätzlich wohl, bin schmerzfrei», erzählt der 27-jährige Schwyzer. Bei seinem Horrorsturz im Januar Anfang 2021 hätte man davon kaum zu träumen gewagt. Mit 147 km/h war er kurz vor dem Ziel bei der Hahnenkamm-Abfahrt verunfallt. Schlüsselbeinbruch, Kreuz- und Innenbandriss sowie eine Gehirnerschütterung lautete die Diagnose.

Beim Speed-Auftakt Ende November in Lake Louise will Kryenbühl wieder dabei sein. Zu tun gibt es dafür noch einiges: «Das letzte Vertrauen in meinen Körper und ins Material ist noch nicht ganz da. Der Respekt ist gross, ich muss wieder lernen, dass Stürze zur Arbeit gehören.» Mit einer Art Checkliste arbeite er nun ab, was er seinem Körper alles zutrauen kann – und muss.

Ich freue mich wie ein kleines Kind. Seit einem Monat träume ich wirklich jede Nacht davon.
Autor: Aline Danioth

Noch nicht ganz so weit ist Danioth. Sie hatte sich im Oktober 2020 bei einem Sturz im Training auf der Diavolezza einen Kreuzbandriss und Risse im Innen- und Aussenmeniskus zugezogen. In 1 Woche will sie auf den Schnee zurückkehren. Die Vorfreude ist mehr als gross: «Ich freue mich wie ein kleines Kind. Seit einem Monat träume ich wirklich jede Nacht davon.»

Der Weg zurück sei freilich steinig gewesen, hinter ihr liegt jedoch nicht das erwartete «Horror-Jahr»: «Ich erlebte wegen der Verletzung sogar Cooles und war in Hawaii. Das hätte ich als Sportlerin sonst nicht machen können, einfach mal 6 Wochen weg sein.» Der Einstieg in den Weltcup soll Ende Dezember erfolgen. Überstürzen will Danioth nichts, 2 Trainings pro Woche stehen zunächst auf dem Plan.

Der Fokus liegt darauf, den Anschluss wiederherzustellen. Die Olympischen Spiele seien zwar 4 Jahre lang in ihrem Kopf gewesen, stehen nun aber in der «Comeback-Saison» nicht im Vordergrund. Für Danioth wie Kryenbühl gilt: Podestplätze hin oder her. Nur schon die Rückkehr auf die Rennstrecken ist für beide ein Sieg.

SRF zwei, «sportflash», 30.09.2021 20:00 Uhr ; 

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