Es war bis zum Freitag nicht die WM von Marcel Hirscher:
- Im Super-G kam er nicht über Rang 21 hinaus.
- Gegen Ende der 1. WM-Woche lag er krank im Bett.
- In der alpinen Kombination verpasste er die Titelverteidigung um eine Hundertstelsekunde. Seine anschliessend geäusserte Kritik an der Piste trug ihm nicht gerade Sympathien als fairer Verlierer ein.
- Im Teamevent verlor er beide Duelle, eines davon gegen den Belgier Dries van den Broecke. Titelverteidiger Österreich schied im Viertelfinal aus.
Die Nerven waren angespannt, an einer Medienkonferenz holte Hirscher zum verbalen Rundumschlag aus. Nun besann er sich seiner Stärken und gab auf der Piste die Antwort. Nach Bestzeit im 1. Lauf liess der 27-Jährige nichts mehr anbrennen und feierte seinen 1. WM-Titel im Riesenslalom.
«Das ist der Titel, der mir noch gefehlt hat,» fand Hirscher im Ziel sein Lachen wieder. Denn sowohl in Schladming 2013 als auch in Vail/Beaver Creek 2015 war er hinter Ted Ligety jeweils Zweiter geworden im WM-Riesenslalom.
Nur noch eine Lücke im Palmarès
So stockte Hirscher seinen jetzt schon imposanten Erfolgsausweis mit einem weiteren Titel auf. Weltmeister im Slalom, in der Kombination und im Teamwettkampf war er schon.
Nur eine Lücke klafft noch im Palmarès: Ein Olympia-Sieg gelang dem Österreicher bislang noch nicht. So wird der Nervenkrieg spätestens in einem Jahr in Pyeongchang in die nächste Runde gehen.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 17.02.2017, 09:15 Uhr.