Die Kadenz im Frauen-Weltcup ist derzeit hoch: Nach dem Slalom in Zagreb am letzten Mittwoch und den beiden Riesenslaloms in Kranjska Gora vom Wochenende steht für die Technikerinnen mit dem Nacht-Slalom von Flachau am Dienstag das 4. Rennen innert 7 Tagen an.
Hätte der 2. Slalom in der kroatischen Hauptstadt am letzten Donnerstag nicht abgesagt werden müssen, wären die Fahrerinnen sogar noch mehr gefordert.
Normalerweise schlafe ich um diese Zeit bereits.
Mikaela Shiffrin, die mit ihrem Triumph am Sonntag den 82. Weltcupsieg eintütete und damit zu Lindsey Vonn aufschloss, könnte mit einem weiteren Erfolg alleinige Rekordhalterin bei den Frauen werden. Sie macht aber keinen Hehl daraus, dass das dicht gedrängte Programm an die Substanz geht. Vor allem die erneute Umstellung vom Fahren am Tag auf die Einsätze am Abend bereite ihr Sorgen.
«Es ist hart. Sollte ich einen guten 1. Lauf hinlegen, werde ich kaum vor 21:45 Uhr zum 2. Lauf antreten. Normalerweise schlafe ich um diese Zeit bereits», sagte die 27-Jährige. «Ich muss den Schlafrhythmus wieder völlig umstellen.»
In der Vergangenheit hat sich Shiffrin mit den Bedingungen in der Heimat von Hermann Maier allerdings stets gut zurechtgefunden. 2013, 2014, 2018 und 2021 siegte sie in Flachau. Bei ihren letzten 8 Teilnahmen stand sie überhaupt immer auf dem Podest.
Siegquote von 35 Prozent
Schaut man auf die Statistiken der US-Amerikanerin, ist diese Bilanz zwar immer noch beeindruckend, aber nicht mehr ganz so erstaunlich. Zuletzt gab es 6 Siege in 7 Rennen. Durchschnittlich gewinnt Shiffrin mehr als ein Drittel der Rennen, bei denen sie antritt (82 Siege in 233 Anläufen, also eine Quote von 35 Prozent) und erringt sogar in über der Hälfte der Fälle einen Podestplatz (129, also 55 Prozent).
Verschläft Shiffrin den 2. Lauf nicht, dürfte sie von den Konkurrentinnen also erneut schwer aufzuhalten sein. Beim Lärmpegel, der im Zielraum von Flachau dank den 15'000 begeisterten Fans jeweils herrscht, ist an Schlaf aber ohnehin nicht zu denken.