Gleich 6 Rentiere darf Mikaela Shiffrin mittlerweile ihr Eigen nennen, Petra Vlhova kommt immerhin auf 5. Es ist die traditionelle «Erfolgsprämie», die es bei einem Sieg in Levi jeweils zu gewinnen gibt. Auf einen solchen Vierbeiner wartet Wendy Holdener bis heute. Zwar fuhr sie in Lappland bereits 4 Mal aufs Podest, ganz zuoberst stand sie aber noch nie. «Einen Namen für das Rentier zu finden, wäre das kleinste Problem», lacht die 30-Jährige.
Ihre gute Laune kommt nicht von ungefähr. Obwohl sie zwischenzeitlich von einer starken Erkältung aus der Bahn geworfen wurde, blickt Holdener auf eine gelungene Vorbereitung zurück. Im «Winterwunderland» Levi fühlt sie sich zudem speziell wohl, den nötigen Schliff konnte sie in den letzten Tagen vor Ort holen. «Ich fühle mich bereit für morgen», frohlockt die Technik-Spezialistin.
Gedämpfte Erwartungen bei Gisin
Etwas anders ist die Gefühlslage bei Michelle Gisin. Die Engelbergerin, die im Slalom bislang 7 Mal aufs Podest fahren konnte, hat ihren Fokus etwas verlagert. Standen früher die eng gesteckten Tore im Mittelpunkt, so gilt ihre Konzentration mittlerweile den Speed-Disziplinen. «Ich habe das Slalomtraining reduziert. Ich bin im Vergleich mit anderen sicher etwas im Rückstand», hält die 29-Jährige die Erwartungen tief.
Es sei ein bewusster Entscheid gewesen, den Fokus vermehrt auf den Riesenslalom und die Speed-Disziplinen zu legen. «Es ist auch der natürliche Lauf der Dinge, wenn man älter wird», schmunzelt Gisin. Früher sei sie die Technikerin gewesen, die ab und zu bei den schnellen Disziplinen «zu Gast» war. Mittlerweile ist es genau umgekehrt. «Es ist nicht möglich, in der Vorbereitung alles unter einen Hut zu bringen», so die zweifache Olympiasiegerin.