Nach einer überzeugenden Weltcup-Saison 2021/2022 mit insgesamt vier Top-10-Plätzen in Slalom und Riesenslalom startete Camille Rast mit grossen Ambitionen in das vergangene Rennjahr. Doch die 24-Jährige kam nie richtig in Tritt, ausser einem 6. Platz in Zagreb klassierte sie sich – wenn sie nicht ausschied – meist ausserhalb der besten 20. Kurz: Es war ein Seuchenjahr.
Auch ein Materialwechsel half nicht, im Gegenteil. Statt sich weiter zu etablieren, haderte Rast mit sich selbst: «Ich musste Lösungen finden und habe sehr viel mit dem Material ausprobiert. Ich war mehr Testfahrerin als Profifahrerin. Damit habe ich bestimmt zu viel Energie verloren. Aber ich habe meine Lehren daraus gezogen und hoffe, dass es diese Saison besser funktioniert.» Das Ziel sei, erneut in die Top 15 ihrer beiden Paradedisziplinen Slalom und Riesenslalom vorzustossen.
Im Sommer dominiert das Mountainbike
Für diesen neuen Anlauf in Richtung Weltspitze trainiert Rast in den Sommermonaten fleissig. In den Wäldern des Kantons Neuenburg ist die gebürtige Walliserin oft mit dem Mountainbike unterwegs: «Es gibt beim Mountainbiken vieles, das ähnlich ist wie beim Skifahren. Die Geschwindigkeit, das schnelle Entscheiden, welche Linie man wählt, das Gleichgewicht.» Ausserdem mache es ihr auch einfach enorm Spass, auf dem Bike und in der Natur zu sein, neue Touren zu entdecken und auszuprobieren.
Zusammen mit ihrem Konditionstrainer Florian Lorimier, der auch mit Justin Murisier trainiert, ist Rast auch viel im Kraftraum und im Leichtathletik-Stadion Stade du Littoral anzutreffen. Lorimier betreut sie seit ihrem Kreuzbandriss im Frühjahr 2019 und ist seitdem ein wichtiger Begleiter der Technikerin. Mit seiner Unterstützung geht es für Rast nun darum, sich bestmöglich vorzubereiten, um mit viel Zuversicht in die neue Ski-Saison zu starten.
