«Ich hoffe, ich gehe den Leuten nicht zu fest auf den Geist», sagte Michelle Gisin im Vorfeld der Abfahrten in Crans-Montana. Sie ist dank ihren jüngsten Topergebnissen der Shootingstar beim Schweizer Frauenteam – und sorgt landesweit für die ganz grossen Schlagzeilen.
Noch immer habe sie die Erfolge, namentlich den Weltcup-Triumph im Slalom in Semmering sowie die 2 Riesenslalom-Podestplätze in Kranjska Gora, nicht ganz realisiert. «Ich geniesse es einfach. Vor allem, wenn ich sehe, wie Leute um mich herum alles geben würden, um auch nur einmal aufs Treppchen zu steigen.»
Gisin wird nicht übermütig
Dies gelang Gisin allein in diesem Winter bereits 5 Mal, wodurch sie im Gesamtweltcup-Klassement 60 Punkte hinter Petra Vlhova (SVK) an 2. Position steht. Klar, kommen da Fragen über die grosse Kristallkugel auf. So weit in die Zukunft will die Engelbergerin aber nicht blicken: «Ich nehme ein Rennen nach dem anderen. Um den Gesamtweltcup zu gewinnen, muss alles passen – und wir sind noch mitten in der Saison.»
Und diese geht für Gisin dieses Wochenende in Crans-Montana weiter. Gleich 3 Speed-Rennen gehen von Freitag bis Sonntag über die Bühne. Auch dann ist der 27-Jährigen in der aktuellen Verfassung einiges zuzutrauen. Sie hält den Ball vor der 1. Abfahrt am Freitag jedoch flach: «Das Motto lautet: Mit Geduld ein Schritt nach dem anderen.» Die Bescheidenheit hat sie trotz Höhenflug nicht verloren.
Missratenes Abfahrtstraining
Beim 2. Testlauf am Donnerstag zog Gisin derweil einen schlechten Tag ein. Mit über 4 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit wurde sie lediglich 47. Entsprechend fiel ihr Fazit aus: «Ich bin völlig ‹im Seichۛ› rumgekurvt. Da muss ich mir die Videos gut anschauen und es am Freitag besser machen.»