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Ski-Saison der Frauen Schweizerinnen in der Spitze spitze

In der vergangenen Ski-Saison war die Schweiz auch bei den Frauen die Nummer 1 – zum ersten Mal seit 26 Jahren.

Das Schweizer Frauen-Team wurde während der Saison arg dezimiert – in der zweiten Reihe. Athletinnen wie Aline Danioth, Elena Stoffel oder Andrea Ellenberger fehlten die ganze oder einen grossen Teil der Saison. Sie sind regelmässige Punktefahrerinnen, die in diesem Winter den nächsten Schritt hätten machen können. Hätten – wenn nicht die Verletzungshexe zugeschlagen hätte.

So mussten es die üblichen Verdächtigen richten – und sie taten es überzeugend. Allen voran Lara Gut-Behrami, die mit einer fantastischen Saison an alte Stärke anknüpfte. Da wären aber auch Corinne Suter, die in den Speedrennen zu einem sicheren Wert wurde (und die Saison mit WM-Gold und -Silber krönte) oder das Duo Michelle Gisin und Wendy Holdener, das mehrere Podestplätze herausfuhr.

Corinne Suter und Lara Gut-Behrami.
Legende: Oft ganz oben Corinne Suter und Lara Gut-Behrami. Keystone

Diese Athletinnen sorgten für die «fetten» Punkte, die der Schweiz den ersten Sieg in der Nationenwertung der Frauen seit der Saison 1994/95 bescherten. Die Breite im Schweizer Frauen-Team fehlt zwar nach wie vor – aber wenn die Spitze derart spitze ist, lässt sich damit viel Erfolg haben.

Die goldene Mitte

Eine der grossen Gewinnerinnen in dieser Saison ist Lara Gut-Behrami. WM-Gold in Super-G und Riesenslalom, WM-Bronze in der Abfahrt, Super-G-Kugel, sechs Weltcupsiege – was für eine Bilanz! Die Tessinerin hat zu ihrer Mitte gefunden, die grosse Detailarbeit der letzten Jahre hat sich ausgezahlt, sie kann auf den Ski wieder das machen, was sie will, und es funktioniert.

Mit den zwei WM-Titeln von Cortina vergoldet sie ihre grosse Karriere, diese berühmte Lücke in ihrem Palmares ist endlich geschlossen. Dass es nicht zum zweiten Gewinn des Gesamtweltcups nach 2015/16 gereicht hat, ist kein grosser Makel; viel mehr spricht es für sie, dass sie überhaupt wieder darum kämpfen konnte.

Neue Sphären

Bei den Aufsteigerinnen darf man Michelle Gisin prominent erwähnen. Die Allrounderin hat in diesem Winter gleich zwei Meilensteine erreicht: den ersten Weltcupsieg im Slalom und den ersten Podestplatz im Riesenslalom. Die WM war mit Kombi-Bronze okay, aber nicht mehr; und am Ende der Saison ging der Vielbeschäftigten etwas der Schnauf aus. Dennoch ist 20/21 ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Engelbergerin, die noch nicht abgeschlossen scheint.

Endlich, endlich, endlich…

Bereits oben angekommen ist Petra Vlhova. Die Slowakin hat es nach langen Jahren im Schatten von Mikaela Shiffrin endlich geschafft, hat das ganz grosse Ziel erreicht: den Gewinn der grossen Kugel im Gesamtweltcup. Auch ihr drohten im Endspurt zwischenzeitlich die Kräfte auszugehen, doch die Frau, die als einzige jedes einzelne Rennen dieser Saison bestritten hat, biss wieder mal auf die Zähne und wurde reich dafür belohnt.

Der Frauen-Weltcup wird bunter

Vlhovas Fokus auf den Gesamtweltcup und die behutsame Rückkehr von Mikaela Shiffrin nach dem Unfalltod ihres Vaters haben die Dominanz der beiden in den technischen Disziplinen gebrochen. So ging weder die Slalom-, noch die Riesenslalom-Kugel an eine der beiden. Es gab Platz für neue Namen ganz oben – und die haben sich diesen Platz dank teils überragenden Leistungen in dieser Saison verdient: Marta Bassino als neue Riesenslalom- und Katharina Liensberger als neue Slalom-Queen (inklusive WM-Titel).

Resultate

SRF zwei, sportpanorama, 21.3.21, 19 Uhr

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