Drei Slalom-Rennen wurden in dieser Saison bisher bestritten. Dabei hat stets die gleiche Athletin für die Musik gesorgt: Mikaela Shiffrin. In Levi, Gurgl und Copper Mountain fuhr die US-Amerikanerin jeweils in einer eigenen Liga. Jeden der drei Slaloms entschied sie mit über einer Sekunde Vorsprung für sich.
Hinter Shiffrin ging es jeweils enger zu und her. Das bekam nicht zuletzt Wendy Holdener zweimal schmerzlich zu spüren. In Gurgl fehlten ihr als Vierte 18 Hundertstel auf Teamkollegin Camille Rast, in Übersee verpasste sie das Podest um 0,14 Sekunden. Das Ziel der Schwyzerin für den bevorstehenden Nachtslalom in Courchevel ist also klar: nicht mehr Vierte werden.
Nachtspektakel liegen Holdener
Holdener ist guten Mutes, dass dies in Frankreich klappt: «Ich muss mich auf mein Skifahren konzentrieren. Wenn ich wirklich so fahre, wie ich es kann, kommen die Resultate von allein.» Dass das Rennen am Dienstag ein Nachtslalom ist, dürfte der 32-Jährigen in die Karten spielen. «Ich habe sehr gerne Nachtrennen. Es sind schöne Momente, wenn man am Start steht und die Fans und die Lichter sieht.»
Hinzu kommt, dass Holdener in der letzten Saison beim Nachtslalom in Flachau Zweite wurde. Weniger gute Erinnerungen hat sie jedoch an Courchevel selbst. Vor einem Jahr schied sie im zweiten Lauf auf Podestkurs liegend aus. Und 2023 ereilte sie an den Weltmeisterschaften – zwar nicht auf der gleichen Piste – mit dem Titel vor Augen dasselbe Schicksal.
Shiffrin das Leben schwer machen
Davon spricht Holdener im SRF-Interview aber nicht. Vielmehr freut sie sich auf das Rennen am Dienstag und die Challenge, gegen Überfliegerin Shiffrin anzukommen. Ab und zu denkt sich Holdener schon: «Bei ihr sieht es immer so einfach aus. Das ist manchmal schon bitter.» Aber: Sie sei keine, die den Kopf in den Sand steckt, wenn es schwieriger wird. Vielmehr müsse man das beste Skifahren zeigen, «um Shiffrin das Leben schwer zu machen».
Dem schliesst sich auch Camille Rast an. Shiffrin sei bei allen drei Slaloms sehr stark gefahren. Sie zu schlagen, sei aber nicht unmöglich: «Man muss es einfach über zwei Läufe von oben bis unten durchziehen.» Rast hat schon einige gute Abschnitte gezeigt, in denen sie mit Shiffrin mithalten konnte. Nun will sie der Dominatorin in Courchevel die Stirn bieten: «Ich werde alles probieren, mal ein bisschen Druck zu machen.»